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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 329

1896 - Leipzig : Dürr
329 wandere auf dem wsten Schlosse zu Kyffhausen und auf andern wsten Burgen, die zum Reich gehren". Den uns gelufigen Zug der Sage, da der Kaiser in einer Hhle des Kyffhusers sich verborgen halte, hat nachweisbar zuerst die Fassung der Sage in einem Volksbuche, welches kurz vor dem Jahre 1519 erschienen ist, erbracht. Wie die Aufschrift: Ein wahrhasftige Historii von dem Kayser Friederich der erst seines namens" es ankndigt, hat dieses Volksbuch denn auch den Anfang gemacht in seiner Sagendarstellung die beiden Kaiser Friedrich I. und Friedrich Ii. miteinander zu verwechseln und zu verschmelzen. Die ursprngliche Fassung der Sage behauptete sich gleichwohl noch lange Zeit. So wird in der im Jahre 1537 erschienenen Schrift: Gesprch eines rmischen Senators mit einem Deutschen" die Sage mit Kaiser Friedrich Ii. in Beziehung gebracht. Hier heit es: Nach den einen sitzt Friedrich Ii. mit einem grausamen Barte auf einem goldenen Sessel in einer Felshhle bei Kaiserslautern, nach den andern in einem Berge bei Sangerhausen (d. h. im Kyffhuser). Hier ist er unzhlige Mal gesehen worden, namentlich von einem Schfer, der ihn mit seiner Sackpfeife hervorgelockt hat und dem er dann die Waffen gezeigt hat, mit denen er das heilige Grab ge-Winnen werde. Denn der Kaiser wird wiederkommen, Konstan-tinopel, Jerusalem und das heilige Grab zu befreien. Alle Christen werden dann das Te deum laudamus singen und rufen: Kaiser Friedrich ist gekommen! Dann wird der drre Baum in Griechen-land grnen, an den der fromme Kaiser seinen Harnisch und seinen Schild hngen wird. Dann wird Friede sein in aller Welt und das goldene Zeitalter wird anbrechen." Auffallend wird es hierbei erscheinen, da dieser Fassung der Sage gerade derjenige Zug fehlt, welcher fr die Entstehung der Sage als der wesentlichste Zug gelten mu: die Erwartung nmlich, da Friedrich Ii. bei seinem Wiederkommen eine verbessernde Um-gestaltung der Kirche durchfhren werde. Das Zurcktreten dieses Zuges drfte eine hinreichende Erklrung in dem Hervorheben finden, da die letzterwhnte Gestalt der Sage dem Zeitalter der Refor-mation angehrt und da die Wandlungen, welche diese Zeit in kirchlichen Verhltnissen angebahnt hatte oder in Aussicht stellte, in weiten Kreisen des deutschen Volkes als die gewnschte Reform an-gesehen wurden. Im Jahre 1546 trieb eine Zeitlang in den Trmmerhaufen auf dem Kyffhuser ein Schneider, welcher spter als geistesverwirrt erkannt wurde, sein geheimnisvolles Wesen. Er galt dem Volke als Kaiser Friedrich; mochte er nun selbst sich als solcher ausgegeben haben, Georg-fcc" stltol chbibholneft
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