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1. Geschichte - S. 7

1904 - Leipzig : Dürr
7 Schild und Lanze bewehrten Arm, das Binden und Befestigen durch einen gewundenen Strick, den Umsturz durch einen gefallenen Mann andeutend ausdrcken. Schwieriger war es, nicht ins Auge fallende Zustande des Menschen, z. B. Hunger und Durst,., zur Darstellung zu bringen. Fr den Ausdruck des Durstes whlten die gypter das Bildzeichen des Wassers und eines zu diesem laufenden Kalbes, fr den Hunger eine m den Mund gefhrte Hand, die aber auch das Essen bedeutete. Am schwersten war es der Bilderschrift, bersinnliche Gegenstnde, abgezogene Begriffe darzustellen. Fr die Götter freilich besa die Anschauung des Volkes, die Phantasie der Priester ausgeprgte Gestalten, die man fr die Bilderschrift nur abzukurm hatte. Indem man die.. Himmelsgttin zeichnete, hatte man zugleich ein Bild des Himmels. Die gypter dachten den Himmel der dte Erde gebogen, der Himmelsgttin Fe ruhten auf dem einen, ihre Arme auf dem anderen Ende der Erde. Man zeichnete statt der vollen Figur der Gttm m dieser ubergebogenen Haltung eine Linie derselben Art, das abgekrzte Bud des Hnnmels. Brachte man mit dieser Linie die Sonne oder aber einen Stern m dnna, so hatte man zugleich einen Ausdruck fr den Tag und die Nacht. Aber die abgezogenen Begriffe Recht, Gerechtigkeit, Wahrheit, Schutz, Gutes, Bses, Leben u. s. w. konnte die Bilderschrift nicht anders als durch Sinn-bildet: ausdrcken. Sie versinnbildete in gypten die Macht durch eine ge-schwungene Geiel oder durch eine Standarte, die Gerechtigkeit durch die Elle, das Zeichen des gleichen Maes,, das Gute durch das Bild der vielleicht um die Harmonie der Seele auszudrcken, das Bse durch das Bild eines unreinen Fisches, die Wahrheit durch eine Straufeder das Gefieder dieses Vogels sollte stets dasselbe bleiben , den Schutz durch einen flattern-den Geier, das Leben durch ein gehenkeltes Kreuz. War man im Besitz dieser andeutenden oder symbolischen Bilder im-stnde, Reihen von Gegenstnden und Zustnden, und auer diesen auch ge-wisse Reihen von Vorstellungen anzuzeigen, so war diese Bilderschrift doch noch sehr weit entfernt von dem Ausdruck einer bestimmten und deutlichen Rede. Es war ein groer Schritt, den die Bilderschrift gyptens machte, als sie ihren einfachen, ihren tropischen und symbolischen Bildern Lautbilder hinzufgte. Von dem wirklichen Bilde aus war man durch Abkrzung, An-deutung und Symbol zum Bildzeichen gelangt, war man dazu gekommen, durch Figuren einen gewissen Sinn auszudrcken, jetzt trat dieser Darstellung des Sinnes die Anzeige des Lautes hinzu. Die Bilderschrift konnte die Zeichen fr den Laut nur aus dem Kreise der Bildzeichen entnehmen. Demnach wurde z. B. der Laut A durch ein Bildzeichen angezeigt, welches einen mit A an-fangenden Gegenstand darstellte, wozu man in gypten das Bild des Adlers (ctchene) oder das des Schilfblattes (af) whlen konnte und whlte. So kam man dazu, fr Worte, welche sich durch Bildzeichen und Sinnbilder nicht deutlich ausdrcken lieen, den fr solche Worte bereits bestehenden Bildzeichen ein oder mehrere Lautzeichen, eine unvollstndige oder vollstndige Laut-ergnzung hinzuzufgen. Hierdurch entstand eine Reihe von gemischten Bildern, die teils das Bild des Gegenstandes, teils hinzugefgte Laute des Wortes, dessen Sinn dieses Bild ausdrcken sollte, enthielten. Zu weiterer Verdeutlichung sah man sich gentigt, Determinativbilder hinzuzufgen, welche die Gattung und Art des Wortes anzeigten, um das es sich handelte. So gab man den Bild- und Lautzeichen fr Tag und Stunde das Zeichen der Sonne mit, so den Namen der Lnder und Flsse das Bildzeichen fr Land und Wasser. Diese Determinativbilder zeigten ferner an, ob das lautlich oder
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