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1. Geschichte - S. 46

1904 - Leipzig : Dürr
1 46 nicht allzu fern von dem Lager der Feinde. Schon waren die bayerischen Volker schon auch die Franken diesseits des Rheins in Ottos Lager erschienen; die Schwaben strmten jetzt herbei, und selbst Bischof Ulrich lie bei Nacht seine tapferen Ritter aus Augsburg ziehen, die Graf Dietbold, Ulrichs Bruder, dem Komge zufuhrte. Noch aber fehlten die Lothringer; denn Erzbischof wjr?e j.eln Heer mcht zu dem anberaumten Tage ausrcken lassen knnen und scheute sich berdies, das Land von bewaffneter Macht zu entblen, da die Ungarn leicht dem Kampfe entgehen und die Gegenden jenseits des Rheins angreifen konnten. Auch die Franken jenseits des Rheins, die einen weiteren Marsch von Hause hatten, wurden noch vermit. Aber sie lieen nicht lanae warten, und an ihrer Spitze kam Konrad, der vor kurzem noch im Wenden-lande gefochten hatte. Alle jubelten ihm zu, denn er war der rechte Kriegs-mann, und was er auch gefehlt hatte, keiner war beliebter im Heere als er. P- L-^ateo den hinausschieben, doch war es ihm bei der Nhe des feindlichen Lagers unmglich, den ungestmen Mut seiner Völker lnger zu eu ? aler J.te^Vr ei"en und Butag im Lager verkndigen, um Gottes Beistand fr den Sieg zu erflehen, fr den anderen Tag aber alles zum Kampfe ruften. Als nun das Zwielicht des anderen Tages dmmerte es war Sauren-wissest, der 10. August , da strkte sich das Heer durch einen feierlichen Gottesdienst zu dem bevorstehenden Kampfe. Der König warf sich auf feine ftntee Nieder und tat unter vielen Trnen das Gelbde, wenn ihm Christus den Sieg der tue Feinde feines Reiches verleihen wrde, in feiner Stadt Merseburg dem heiligen Mrtyrer Laurentius ein Bistum zu errichten und ihm bte Pfalz, deren Bau er daselbst begonnen, zum Eigentum zu weihen; dann nahm er das Abendmahl, zum Kampf auf Tod und Leben sich bereitend. Eine tiefe Erregung war in dem ganzen Heere. Aufs neue gelobten alle ihren Fuhrern Gehorsam und Treue, vergaben einer dem anderen die Schuld und schwuren Urfehde einander. Dann machte man sich schlagfertig. Die zahnen wurden erhoben; lustig wehten sie in den Lften, und mutig verlieen Ottos Kneger das Lager. In acht Zge war das Heer des Knigs geteilt, von denen jeder aus etwa tausend wohlgersteten Reitern bestand, denen Diener und Troknechte m betrchtlicher Anzahl folgten. Die drei ersten Zge waren Bayern; sie waren am zahlreichsten erschienen, aber es fehlte unter ihnen Herzog Heinrich, der auf dem Siechbette lag und die Fhrung feiner Scharen anderen bertragen hatte. Der vierte Zug waren die Franken, von Konrad gefhrt, dem unnahbaren Streiter, dem gefeiertsten Helden des Heeres. Der glnzendste und strkste Zug aber war der fnfte, den Otto selbst befehligte. Vor ihm flatterte bte Lanze des heiligen Erzengels Michael, und wo die wehte, hatte noch nimmer der Sieg gefehlt. Dicht umringten biefes Banner und den König eine Schar hetbenfhner Jnglinge, die Auswahl der Tapfersten aus jedem Zuge des Heeres. Der sechste und siebente Zug waren Schwaben unter dem Befehl Herzog Burchards. Den letzten Zug bildeten tausend erlesene bhmische Ritter in fchimmerttbett Waffen, von ihrem Herzog gefhrt. 23et biefent Zuge, beut Nachtrab des Heeres, war das Gepck, das man hier fr am meisten gesichert hielt. Aber der Kampf wanbte sich anders, als man erwartet hatte. Manche Befchwerben hatte das Heer beim Vorrcken zu bestehen, denn der Weg ging durch Gebsch und der ungeebnete Felder. Otto hatte ihn gewhlt, um den Feind zu tuschen, aber er sah sich selbst berlistet. Ein
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