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1. Geschichte - S. 112

1904 - Leipzig : Dürr
112 in Frankreich von Colbert begrndet, inzwischen aber wieder verlassen worden war, um nunmehr in Preußen erst recht praktisch durchgefhrt zu werden: Wenn das Land gut peuplieret ist, das ist der rechte Reichtum." Im weiteren entwickelte er ebenfalls als Anwalt des Merkantilismus die Vorzge einer Gewerbepolitik. Ergo Manufakturen* im Lande ein recht Vergwerck geheien werden kann." Ein Land sonder Manufakturen ist ein menschlicher Krper sonder Leben." Offen rumte er dem Sohne ein, da ihm die Justiz-organisation nicht geglckt sei, und bezeichnete schon damals Cocceji als zum Prsidenten geeignet. Mit gerechtem Stolze rief er aus: Ist gewi ein recht Meisterstck, da in neun Jahren ich die Affairen, alles wieder in so gute Ordnung und Verfassung gebracht." Zu anderen Zeiten hatte er wohl auch Stunden des Kleinmuts, und es wollte ihm so scheinen, als wenn er seine ganze Zeit nutzlos verloren htte. So schrieb er am 14. Juli 1727 dem Dessauer: da es mir so nahe gehet, in die 14 Jahre nichts gemacht zu haben, und alle meine Mhe, Sorge, Flei und Geld alles umsonst ist. . . . Wenn die vierzehn Jahr wieder zurck htte! la bonne heure! aber diese sein fort, ohne etwas zu thun." Diese kleinmtigen Stimmungen sind im wesentlichen auf Rechnung seiner Mierfolge in der auswrtigen Politik zu setzen. Denn diese bildet die Kehrseite der sonst so ruhmvollen Regierung Friedrich Wilhelms. Sein Kindergemt, sein gerader offener Sinn und feine puritanische Frmmigkeit paten schlecht zu der verlogenen schuftigen Welt, die ihn umgab, und da ihm nicht durchaus die Gabe verliehen war, einen Standpunkt der diesen Dingen zu gewinnen, so konnte es nicht ausbleiben, da er ihnen unterlag und oft ein Spielball in den Hnden der ihm entgegenstehenden Elemente und ihrer Werkzeuge wurde. 36. Friedrich der Groe als Kolonilator in Weltpreisen. Reinhold Koser. Noch während Friedrich mit den Russen der das Schicksal Polens ver-handelte, hatte ihm Domhardt* Nachweisungen der die Ertragsfhigkeit der benachbarten polnischen Gebiete vorlegen mssen. Fr die Einrichtung der preuischen Verwaltung in der neuen Provinz htte keine geeignetere Kraft ausgewhlt werden knnen, als dieser erprobte Organisator, Kameralist und Landwirt mit seiner festgeschlossenen, sich berall durchsetzenden Persnlichkeit. Domhardt behielt die Leitung seiner beiden alten Kammerbezirke bei, als er jetzt mit dem Titel eines Oberprsidenten der preuischen Kammern" auch die westpreuische bernahm. Wohlwollend und human, ohne akademisches Studium, ein Mann von echter Herzensbildung, ging Domhardt in seiner un-mittelbaren Aufgabe, das fiskalische Interesse zu vertreten und das Kameral-wesen in gehrigen Zug zu bringen", nicht auf, sondern behielt allezeit das hhere Ziel, die groe Erziehungsarbeit im Auge, aus den neuen Untertanen, wie der König es ihm gesagt hatte, Menschen und ntzliche Glieder des Staates zu machen". Ein selbstgemachter Mann, ein Beamter ohne gelehrte Berufsbildung wie Domhardt war auch der erste Verwalter des Netzedistriktes, Franz Balthasar Schnberg von Brenckenhoff. Den Domhardt und Brenckenhoff, seinen rstigen und umsichtigen Landpflegern in dem fo lange verwahrlosten wiedergewonnenen" Gebiete, stellte der König fr eine vorbergehende, aber
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