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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 60

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
60 weil sie sich nicht hatte ergeben wollen. Als er aber jetzt sein Gelbde brach und den Brgem Gnade versprach, da erhob sich sein Pferd sogleich, und als er in die Stadt eingezogen war, hielt er sein Versprechen und that feinem etwas zu leide. Da strmte alles Volk zu ihm in den Palast, den einst König Theoderich erbaut hatte, und fate nach so groem Elend wieder frohe Hoffnung fr die Zukunft. Nach einer Regierung von drei Jahren und sechs Monaten fiel Alboin durch die Anschlge seiner Gemahlin. Folgendes aber war die Ursache seiner Ermordung: Lnger, als er es htte thun sollen, sa er in Verona frhlich bei einem Gelage, den Becher vor sich, den er aus dem Schdel feines Schwiegervaters, des Knigs Kunimund, hatte fertigen lassen. Da befahl er, auch der Knigin Wein zu reichen, und er forderte diese selbst aus, heiter mit ihrem Vater zu trinken. Das mge keiner fr erdacht halten, ich rede die Wahrheit in Christo und habe den Becher selbst gesehen, wie ihn Fürst Ratchis einst in den Hnden haltend seinen Gsten zeigte. Als Rosamunde solches vernahm, regte sich tiefer Schmerz in ihrem Herzen, den sie nicht mehr zu unterdrcken vermochte; ihr Herz brannte vor Ver-langen, durch die Ermordung des Gatten den Tod des alten Vaters zu rchen. Sie verschwor sich daraus bald mit Helmichis, des Knigs Schild-trger und Milchbruder, den König zu tobten. Helmichis aber rieth der Knigin, den ungemein starken Peredeus in den Anschlag mit hineinzuziehen. Mit Schande erkaufte sie sich den Beistand dieses Langobarden. Daraus befahl sie, da, nachdem sich um Mittag Alboin zur Ruhe begeben hatte, die grte Stille im Schlosse herrsche; sie beseitigte alle Waffen bis auf des Knigs Schwert, das sie zu Hupten feines Ruhebettes festband, da er es weder aufheben noch aus der Scheide ziehen konnte, und dann lie das unnatrliche Weib auf den Rath des Peredeus den Mrder Helmichis hereintreten. Sobald Alboin erwachte, erkannte er die ihm drohende Gefahr, er griff schnell nach seinem Schwerte; aber es war so sehr befestigt, da er es nicht losreien konnte, da wehrte er sich einige Zeit mit einer Fubank. Aber ach! der streitbarste und khnste Mann vermochte nichts gegen seinen Feind und wurde wie ein Schwchling umgebracht; er, der durch die Besiegung so vieler Feinde sich den grten Kriegsruhm erworben hatte, fiel durch die Rnke eines Weibes. Unter den Stufen einer zum Schlo hinauffhrenden Treppe setzten die Longo-barden seinen Leichnam bei. Helmichis versuchte nun nach Alboin's Tode, die Herrschaft an sich zu reien, aber es gelang ihm nicht, da die Longobarden, von Schmerz der den Tod ihres Knigs erfllt, darnach trachteten, ihn umzubringen.
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