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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 66

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
66 und verbreiteten sich bis zur Somme. Sie bestanden ursprnglich aus mehreren Stmmen, einigten sich aber allmhlich zu zwei Hauptstmmen, den Saliern im belgischen Gallien und den Ripuariern (Ufersranken) am Rhein und an der Mosel. Als lteste Könige werden Faramund, Chlodio und Merovaeus (Merwig) als Vor-kmpser des Volks und Grnder des frnkischen Herrscherhauses der Merovinger gepriesen. Als Zeichen ihrer Wrde und Geburt lieen die Könige ihr blondes Haar in geringelten Locken der die Schultern wallen, während die brigen Franken das ihrige abschnitten. Des Merovus Sohn war Childerich. Dieser wurde, da er schwelgerisch und un-zchtig lebte, von den Franken vertrieben, und an seine Stelle Aegidius, der rmische Statthalter in Gallien, gewhlt (456). Acht Jahre lang lebte Childerich als Gastfreund bei dem Könige der Thringer Basinus, und als ihn nach des Aegidius Tode die Franken zurckriefen (464481), da verlie Basina, die Gemahlin des Thringerknigs, ihren Gemahl und kam zu Childerich. Und als er sie besorgt fragte, weshalb sie aus so weiter Ferne zu ihm kme, soll sie ihm zur Antwort gegeben haben: Ich kenne deine Tchtigkeit und wei, da du sehr tapfer bist, deshalb bin ich ge-kommen, bei dir zu wohnen. Denn wisse, htte ich jenseits des Meeres einen Mann gekannt, der tchtiger wre als du, ich wrde gewi danach getrachtet haben, bei ihm zu wohnen. Da freute er sich der ihre Rede und nahm sie zur Ehe. Und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Chlodwig. Der war gewaltig und ein tapferer Streiter". (Gregor.) Er folgte seinem Vater in der Regierung, als er kaum fnfzehn 481511. Jahre alt war. Whrend sein Vater mit den Rmern verbndet gewesen war, schlug Chlodwig eine andere Politik ein. Er versuchte den Rest der rmischen Herrschaft in Gallien zu vernichten und das Land, in dem sich Westgothen und Burgunder, Alle-mannen und Franken stritten, fr sich zu erwerben. Diesen Vernichtungskampf erzhlt Gregor Ii, 2627 so: Im fnften Jahre seiner Regierung (486) zog Chlodwig gegen Syagrius, den Statthalter der Rmer, des Aegidius Sohn, der seinen Sitz zu Soissons hatte, welche Stadt vordem schon Aegidius beherrschte. Mit Chlodwig zog sein Verwandter Ragnachar, der auch eine Herrschaft hatte. Da forderte er, da der Kampfplatz bestimmt werde, und Syagrius zgerte nicht und scheute sich nicht, ihm Stand zu halten. Es kam zwischen beiden zur Schlacht. Als aber Syagrius sein Heer zurckgedrngt sah, wandte er sich zur Flucht und eilte flchtig nach Toulouse zum Könige Alarich. Chlodwig aber sandte zu Alarich, da er ihm den Syagrius ausliefere; wo nicht, so werde er mit bewaffneter Hand ihn angreifen, weil er seinen Feind beschtze. Da frchtete Alarich, er mchte den Zorn der Franken auf sich laden, (denn die Gothen sind berhaupt zaghaft), und lieferte Syagrius dem Gesandten aus. Chlodwig aber lie ihn in das Gefngnis werfen und heimlich mit dem Schwerte tobten. Die Herrschaft des Syagrius nahm er in Besitz. Damals wurden durch Chlodwig's Heer viele Kirchen geplndert; denn er war noch im heidnischen Aberglauben befangen. Aus einer Kirche hatten die Franken auch einen Krug von wunderbarer Gre und Schnheit
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