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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 93

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
93 zur Seite gingen und alle, die ihm nachfolgten. Eisen erfllte die Felder und Wege; die Strahlen der Sonne wurden zurckgeworfen durch deu Glanz des Eisens; dem kalten Eisen bezeugte das vor Schrecken erstarrte Volk seine Huldigung, das Entsetzen vor dem glnzenden Eisen drang tief unter die Erde. O das Eisen! Wehe das Eisen! so tnte das ver-worrene Geschrei der Einwohner. Durch das Eisen erzitterte die Festigkeit der Mauern, und der Much der Jnglinge verging vor dem Eisen der Alten. -Das sah der wahrheitsliebende Spher Otkar mit raschem Blick und sprach zum Desiderius i Siehe, da hast du ihn, nach dem du so eifrig geforscht hast". Und bei diesen Worten strzte Destderius sast leblos zusammen. Karl verlie auf kurze Zeit sein Heer vor Pavia und zog nach Rom, um persnlich den Bund^eines Vaters Pippin mit dem Papste zu erneuern; er vermehrte die Pippin'sche Schenkung um Spoleto. Nach sechsmonatlicher Belagerung mute sich Pavia ergeben; Desiderius wurde mit ]einen Enkeln in ein frnkisches Kloster geschickt und das eroberte L on gobardenreich dem Frankenreiche einverleibt. 774. l) Als nun Karl bereits im ruhigen Besitze von Italien war und sich in der Stadt Pavia aufhielt, wollte Adelgis, der Sohn des Knigs Desiderius, sehen, was da vorging, und wagte es selbst, nach Pavia zu kommen. Denn er war von Jugend aus sehr stark und khn von Muth. Er fuhr zu Schiff dahin, nicht wie ein Knigssohn, sondern umgeben von wenigen Leuten, wie einer aus geringem Stande. Von niemandem wurde er erkannt, bis zuletzt von einem ehemaligen treuen Diener seines Vaters. Es war aber schon lange her, da er Vater und Reich verloren hatte. Als er sich nun von jenem erkannt sah, bat er ihn flehentlich und bei dein Eide der Treue, den er einst seinem Vater geschworen, da er ihn nicht dem Könige Karl verrathen mchte. Bei meiner Treue", antwortete jener, ich will dich niemandem verrathen, so lange ich dich verhehlen kann." So bitte ich denn", sagte Adelgis weiter, setze mich heute, wenn der König zu Mittag speist, an's Ende eines Tisches und schaffe, da alle Knochen, die man von der Tafel aufhebt, vor mich gelegt werden." Der andere versprach es; denn er war es, der die kniglichen Speisen auftragen mute, und als es nun an's Essen ging, that er alles der Verabredung gem. Adelgis aber zerbrach alle Knochen, a gleich einem hungrigen Lwen das Mark daraus und warf sie dann unter den Tisch. Als der König die Tafel aufgehoben hatte, erblickte er den Haufen Knochen unter dem Tych, und er fragte: Wer hat, um des Himmels willen, soviel *) Aus der Chronik von Novalese, die den reichsten Tagenschah aus der Geschichte der Longobarden enthlt.
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