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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 219

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
219 ihre Freiheit kmpfen. Diese Botschaft machte einen mchtigen Eindruck auf den König. Aber da seine Rche sagten, beim ersten Schrecken des Krieges wrden diese Aufwallungen des Zornes erlschen, fate er wieder Muth, antwortete den Gesandten leichthin und verchtlich und entlie sie ohne bestimmte Antwort. Als sie dies den Ihrigen meldeten, so entbrannte in den Gemthern aller heftiger Zorn, und sie ermahnten einander in wechselseitiger Rede, ihre Geringschtzung mit der Hand zu rchen. Jenes im Bsen verstockte Gemth, sprachen sie, wird nicht zu erweichen sein, wenn nicht schrfere Gewalt angewandt wird, und wenn nicht das Eisen bis an das Leben und an das Mark dringt, so wird es kein Gefhl des Schmerzes zulassen. Daher ziehen sie bewaffnet und gerstet nach Goslar und lagern sich hier in -geringer Entfernung von dem Knigshofe; und sie htten sich so-gleich voll Wuth auf den König gestrzt und ihr Recht jetzt nicht mit rednerischen Beweisfhrungen, sondern mit Schrecknissen des Krieges ge-fordert, wenn nicht der Bischof Bucco von Halberstadt und einige wenige, die gesunderen Sinnes waren, das Ungestm des tobenden Haufens durch heilsame Migung gehemmt htten. Der König, durch die Nachricht von der nahen und schon drohenden Gefahr heftig bestrzt, begab sich eilig auf die Harzburg und nahm mit sich die Reichskleinodien und so viel von seinen Schtzen, als ihm bei der Verwirrung mglich war. Damals waren bei ihm, der Bischof Eppo von Zeitz und Benno, der Bischof von Osnabrck, und nach deren Rache that er alles, wie frher in ruhiger, so auch jetzt in sturmbewegter Lage des Staates. Zufllig war auch vor kurzem wegen irgend einer Angelegenheit, die er in seiner eigenen Sache ' am Hofe betreiben wollte, Berthold, der Herzog von Krnthen, ange-kommen. Diesen, weil er ein Mann von hchster Klugheit und volks-thmlicher Beredsamkeit war, schickte der König mit den zwei oben er-whnten Bischsen als Boten zu den Sachsen. Bei diesen angekommen, baten sie dieselben um Gotteswillen, die Waffen, welche sie zwar unter ehrbarem Vorwande, jedoch zu sehr schlimmem Beispiele ergriffen htten, schleunig niederzulegen und nicht ein Unternehmen zu wagen, welches das Ma ihrer Krfte bersteige und von den Fürsten des Reichs sehr gemis-billigt werden msse, da dieses weder zu ihrer noch zu ihrer Vorfahren Zeit jemals irgend ein Volk versucht htte; ihre Sache sei gerecht, weil die Ungnade des Knigs sie durch die grten hufig wiederholten Un-gerechtigkeiten zu diesem uersten Wagnisse gezwungen htte, doch sollten sie mehr auf ihre Ehre als auf ihren Zorn Rcksicht nehmen, und der kniglichen Majestt sich fgen, welche auch bei barbarischen Vlkern immer <
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