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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 224

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
224 der nchsten Drfer bei der Harzburg, rgerten sich, da von derselben noch irgend welche Reste erhalten worden waren, und sie glaubten, da durch so groe Anstrengungen nichts ausgerichtet worden sei, so lange jenes Schlo noch unversehrt stehe, welches der Ursprung und Anfang aller Unflle, die sie erlitten, gewesen wre, und welches die einst so reichen Drfer der Umgegend jetzt in eine schauerliche und wste Einde ver-wandelt hatte. Der König habe dies nicht aus Rcksicht auf den Gottesdienst gethan, sondern er habe nur unter dem Vorwande der Religion Schutz fr seine Grausamkeit gesucht, um in kurzem den Krieg wieder zu erneuern und, nachdem der Zorn der Sachsen ausgetobt habe, einen Ort zu besitzen, von dem er aufs neue seine Krieger zur Verwstung Sachsens Richer aussenden, und wo er sie wieder sicher aufnehmen knne, und dann um so feindseliger die Besiegten bedrcken, je erbitterter der die glcklichen Erfolge der Sachsen er jetzt von ihnen wegziehe. Diese Reden gegenseitig mit unbndigem Geschrei verbreitend, entflammten sie sich zu groer Wildheit, und so versammelten sie sich am dritten Tage nach dem Abzge des Knigs ohne Wissen und Genehmigung der Fürsten zu einem groen Haufen, berfielen die Harzburg, brachen alles, was noch von den Mauern brig war, von Grund aus nieder und streuten die Steine weit und breit umher. Mit den brigen Gebuden, welche die Nachsicht der Fürsten unversehrt erhalten hatte, verfahren sie auf dieselbe Weise, ver-brennen die Kirche, welche, um den Bau zu beschleunigen, einstweilen von Holz sehr geschmackvoll gezimmert worden war, plndern die Kleinodien, zertrmmern die Altre. Zuletzt, damit dem Könige keine Veranlassung mehr bliebe, das Schlo wiederherzustellen, graben sie auch die Gebeine seines Sohnes und seines Bruders aus, welche jener, um den Ort bei dem Volke beliebt zu machen, daselbst hatte bestatten lassen, und thun alles, was sie nur knnen, damit der geebnete Berg zur Kriegsfhrung in Zukunft keine gnstige Gelegenheit mehr gewhren knne. Die Reliquien der Heiligen, welche aus den erbrochenen Altren gerissen waren, und die ausgegrabenen Leichname der Verstorbenen entri der Abt des benachbarten Klosters (Ilsenburg), welcher zu rechter Zeit dazukam, dem wthenden Volke und fhrte sie mit Ehren in sein Kloster." Zwar straften die schsischen Fürsten selbst die Frevler und lieen dem Könige durch Gesandte ihre Unschuld dp dem Vorgange betheuern; aber der tiefgekrnkte König nahm ihre Rechtfertigung nicht an. Da mir die Ordnungen des Reiches", sagte er, keinen Schutz gegen den Trotz der Sachsen gewhren, da mir meine Vasallen nicht Beistand leihen, um die Treulosen mit dem Schwert zu zchtigen, nehme ich nothgedrungen meine Zuflucht zu den Gesetzen der Kirche; Gottes Beistand rufe ich an, da mich jede
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