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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 236

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
236 gewhnt waren, um seiner Begleitung der die steilen Gebirgswnde und Schneemassen voranzugehen und den Nachfolgenden mit allen Hlssmitteln, deren sie kundig wren, die rauhen Pfade zu ebnen. Mit diesen Fhrern gelangten sie mit grter Schwierigkeit bis auf den Scheitel des Gebirges; hier aber zeigte sich keine Mglichkeit weiter fortzukommen, weil der schroffe Abhang des Gebirges, wie gesagt, durch den eisigen Frost so schlpfrig war, da er jedes Heruntersteigen gnzlich zu versagen schien. Hier nun muten die Männer alle Gefahr mit ihren Krften zu berwinden suchen, und bald auf Hnden und Fen kriechend, bald auf die Schultern ihrer Fhrer sich sttzend, bisweilen auch, wenn ihr Fu auf dem schlpfrigen Boden ausglitt, fallend und weit fortrollend, langten sie doch endlich mit groer Lebensgefahr in der Ebene an. Die Knigin und die anderen Frauen, die in ihrem Dienste waren, setzte man auf Ochsenhute, und die zum Geleite vorausgehenden Wegweiser zogen sie darauf abwrts. Von den Pferden lieen sie einige mit Hlfe gewisser Vorrichtungen hinunter, andere schleiften sie mit zusammengebundenen Fen hinab, von denen viele beim Ziehen umkamen, mehrere untauglich wurden, sehr wenige lebend und unverletzt der Gefahr entgehen konnten. Als sich durch Italien der Ruf berbreitete, der König sei angekommen und befinde sich, nachdem er die rauhesten Klippen berstiegen, schon inner-halb der Grenzen Italiens, da strmten wetteifernd zu ihm alle Bischfe und Grafen Italiens und nahmen ihn, wie es sich fr die knigliche Hoheit gebhrte, mit den grten Ehrenbezeigungen auf, und binnen weniger Tage sammelte sich um ihn eine groe Heeresmacht. Denn schon vom Anfange seiner Regierung hatten sie seine Ankunft in Italien immer sehnlich gewnscht, weil jenes Reich durch Kriege, Aufstnde, Rubereien und vielfache Fehden der Einzelnen ununterbrochen von Feindseligkeiten erfllt war, und weil sie hofften, da alles, was ruchlose Menschen wider die Gesetze und Rechte der Vorfahren sich herausnahmen, durch die Zucht der kniglichen Macht gebessert werden wrde. Ueberdies, weil das Gercht sich verbreitet hatte, der König eile zornig herbei, um den Papst zu ent-setzen, freuten sie sich sehr, da ihnen Gelegenheit geboten sei, an dem, welcher sie schon lngst von der Kirchengemeinschast ausgeschlossen hatte, ihre Schmach auf gehrige Weise rchen zu knnen." Aber der König wollte nur die Ausshnung mit dem Papste. Dieser aber selber, welcher sich schon auf den Weg nach Deutschland gemacht hatte und bis Mautua ge-kommen war, eilte, erschreckt der die Ankunft des Knigs und ungewi, ob er mit 1077. einem Heere gekommen sei, der den Po zurck nach Canoffa, der festesten Burg der Markgrfin Mathilde, um dort das Weitere zu erwarten. Hierher kam der König nur mit seiner Schwiegermutter und dem Markgrafen Azzo von Este und verlangte
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