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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 253

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
253 Namen das Land der Pommern und schlugen, indem unsere Fhrer den Weg zeigten, den Weg zu der Burg Pirissa (Pyritz) ein. Der Herzog aber trennte sich von uns, seinen Geschften nachzugehen. Auf dem Wege selbst aber sanden wir nur wenige kleine Drser, von der Kriegsverwstung zerstrt, und sprliche Einwohner, die sich erst krzlich wieder aus der Zerstreuung gesammelt hatten. Als sie wegen des christlichen Glaubens angeredet und gefragt wurden, ob sie sich zu ihm bekennen wollten, warfen sie sich demthig dem Bychos zu Fen und baten, man solle sie belehren und taufen. Diese nun sammelte der demthige Schnitter gleichsam als Erstlingsfrucht der herrlichen Ernte mit Danksagung in die Scheuer des Herrn, taufte dort 30 Menschen und freute sich, indem er in dieser Zahl (3x10) in der Stille eine Hindeutung fand auf den Glauben an die heilige Dreieinigkeit und auf die zehn Gebote, des unter geheimnisvoller Vorbedeutung von ihm begonnenen Werkes. Als wir uns von dort aus der Burg des Herzogs Pirissa (Pyritz) nherten, sahen wir, als wir nher kamen, da dort gegen 4000 Menschen aus der ganzen Gegend zusammengestrmt waren. Denn es war ein heidnischer Festtag, und das wahnsinnige Volk erschreckte uns, ihn mit Spiel und Prunk und Gesang feiernd, durch sein lautes Geschrei. Daher schien es uns weder ntzlich noch vorsichtig, da wir als so ungewhnliche Fremdlinge noch in jener Nacht unter die von Trunk und Festesfreude auf-geregte Menge kmen, sondern wir verbrachten die Nacht schlaflos und wagten weder Feuer im Lager zu haben, noch laut unter einander zu sprechen. Frh aber schickte der Bischof den Paulitius und die Boten des Herzogs Wratislaw in das Lager. Jene aber, nachdem sie die Vornehmeren im Namen der Herzoge begrt, erklären, der Bischof sei von denselben gesandt, um jenem Lande christlichen Glauben und Religion zu predigen. In derselben Auftrage ermahnen sie sie und rathen ihnen, da sie ihn wrdig und ehrfurchtsvoll hren, hinzufgend, er sei ein ehrwrdiger Mann und daheim reich begtert, der auch jetzt in der Fremde sich mit dem Seinen begnge: er begehre nichts, bedrfe nichts, sei nur um ihres Heils, nicht des Erwerbs wegen gekommen. Sie sollten der gelobten Treue, der gttlichen Rache und der letzten Niederlage eingedenk sein, damit sie den Zorn Gottes nicht von neuem herausforderten. Der ganze Erdkreis ge-horche den Gesetzen des Christenthums, sie allein knnten der Allgemeinheit nicht widerstehen. Zgernd und allerhand Ausflchte vorgebend suchten aber jene durch Aufschub Zeit und guten Rath zu gewinnen, indem sie sagten, eine so bedeutende Sache drfe nicht bereilt und unbesonnen in Angriff genommen werden. Paulitius aber und die Gesandten, die wohl
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