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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 288

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
288 was Gold und Silber und die sonstigen Erfordernisse zur Bildung eines Heeres anlange, bereitwilligst dienen, in eigener Person aber erklrte er mit Bestimmtheit nicht kommen zu knnen, ohne jedoch des Kaisers Gnade verscherzen zu wollen. Darauf antwortete aber der Kaiser i Der Herr des Himmels hat dich erhhet unter den Fürsten und dich vor allen mit Reichthum und Ehren begnadigt; die ganze Strke des Reiches beruht auf dir: so ist es billig, da du, um die Arme aller zu diesem Werke zu krftigen, dich an die Spitze stellest, damit das Reich, welches jetzt zu wanken beginnt, durch dich, der bisher anerkanntermaen dessen Vorzug-lichste Sttze war, sich krftig wieder erhebe. Wir bitten dich, daran zu denken, da Wir dir nie einen Wunsch abgeschlagen haben und stets bereit gewesen sind, dich in allen deinen Ehren und Wrden zu frdern; da Wir deinen Feinden stets feind waren und keinen dir gegenber mchtig werden lieen. Ohne also deines Wortes und deiner Eide zu gedenken, welche du dem Reiche geschworen hast, wollen Wir dich jetzt nur an Unsere Verwandtschaft, wodurch du Uns vor allen nahe stehst, erinnern, damit du in der gegenwrtigen Noch Uns, der Wir zugleich dein Neffe, dein Herr und dein Freund sind, zu Hlfe kommen und dasiir in Zukunft in allem, was du wnschest, Unseres Wohlwollens dich versichert halten mgest." Da jedoch der Herzog sich noch immer weigerte und sich zwar zu jeglicher Dienstleistung bereitwilligst erbot, in eigner Person aber nicht kommen zu knnen erklrte, so erhob sich der Kaiser von seinem Throne und fiel, von Angst berwltigt, ihm zu Fen. Der Herzog nun gerieth der einen so unerhrten Vorfall, da der, unter dessen Fe der Erdkreis sich beugt, erniedrigt am Boden lag, in groe Bestrzung und hob ihn so schnell wie mglich empor, willigte aber doch nicht in sein Begehr. Friedrich mute nun ohne die Hlfe seines mchtigsten Basallen den Entscheidungs-kmpf in Italien aufnehmen. Bei Legnano (unweit des Ticino) wurde er am ii76, 29. Mai 1176 gnzlich geschlagen ^). Diese Niederlage und der Abfall Heinrich's des Lwen bewirkten, da Kaiser Friedrich den Papst Alexander Iii. als den rechtmigen Papst anerkannte und demthig um die Aufhebung des Bannes bat. Bei einer Zu-fammenkunft in Venedig beugte er sich vor Alexander, und so wurde der Friede her-gestellt (1171). Das Uebergewicht der kirchlichen Gewalt war mit diesem schritte Poll-stndig anerkannt. Den Lombarden wurde ein Waffenstillstand auf sechs Jahre gewhrt, und nach Ablauf desselben kam durch gegenseitige Nachgiebigkeit der Friede zu lies. Costnitz zu Stande (1183). Die lombardischen Städte behielten ihre meisten Frei-Helten, erkannten aber die Oberhoheit des Kaisers an. *) Die deutschen Quellen erzählen nur wenig von dieser groen Schlacht; die meisten kennen nicht einmal den Namen derselben.
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