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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 289

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
289 2. Kaiser Friedrich I. und Heinrich der Lwe. Whrend Friedrich I. im Sden des Reiches den gewaltigen Kampf gegen die italienischen Städte fhrte, suchte Heinrich der Lwe im Norden durch glckliche Be-kriegung der Wenden sich eine selbstndige Macht zu begrnden. Mit besonderem Glcke kmpfte er gegen die Abotriten, deren Fürsten Niclot er zu wiederholten Malen besiegte. (Bei den Abotriten hatte schon lngere Zeit der edle und vielgenannte Vicelin Mission getrieben.) Nachdem Heinrich einen groen Theil Holsteins unterworfen hatte, breitete er seine Herrschaft der Mecklenburg bis nach Pommern hinein aus. Wo er herrschte, war er aber auch Befrderer der deutschen Kultur. Durch Anbauer aus Brabant, Flandern und Deutschland lie er Wlder und sumpsige Landstrecken in fruchtbares Land umwandeln und zog so viel Deutsche als mglich in das Wendenland. Um mittelst der Kirche seine Herrschaft der die neubekehrten Wenden zu befestigen, grndete er Bisthmer und Stifte. So entstanden die Visthmer Lbeck diese Hafenstadt brachte er durch groe Freiheiten bald zu hohem Glnze , Schwerin und Ratzeburg; in diesen von ihm gegrndeten Bisthmern hatte Heinrich die Berechtigung die In-vestitur statt des Kaisers zu ertheilen. Bald erstreckten sich Heinrich's Besitzungen von den Ufern der Nord- und Ostsee bis der die Donau hinaus. ') Weil aber der Ruhm Neid erzeugt und in menschlichen Dingen nichts Dauerndes ist, so sahen aus den so groen Namen des Helden alle Fürsten Sachsens mit Scheelsucht hin. Denn die Macht Heinrich's, welcher im Besitze ungeheurer Reichthmer, durch das doppelte Herzogthum in Bayern und Schwaben der alle hocherhaben dastand, kam eben deshalb allen, sowohl Fürsten als Edlen Sachsens, unertrglich vor. Allein die Hand der Fürsten lhmte die Furcht vor dem Kaiser, und vorlufig setzten sie die beabsichtigten Unternehmungen noch nicht in's Werk. Als aber der Kaiser den vierten Rmerzug unternommen hatte, und die Zeitumstnde gnstig geworden waren, da trat alsbald die alte Verschwrung an's Licht, und es entstand ein mchtiges Bndnis aller gegen einen. Die Fhrer derselben aber waren Wich mann, Erzbischos von Magdeburg, und Hermann , Bischos von Hildesheim. Nach diesen waren die vornehmsten: Ludwig (der Eiserne), Landgraf von Thringen, Adalbert (Albrecht der Br), Markgraf Otto von Kamburg und de^fen Brder, sowie auch Adal-bert, Pfalzgraf von Somerfchenburg. Diese untersttzten folgende Edelei Otto von Asle, Wedekind von Dafenburg, Christian von Aldenburg (Oldenburg), welches in Amerland liegt. Auer diesen allen stellte der sie insgesammt an Macht bertreffende Reinold, Erzbischos von Kln und Kanzler des Reichs, dem Herzoge nach. Persnlich war er zwar ab-wesend er weilte in Italien aber dennoch trachtete er mit allen Mitteln danach, den Herzog zu strzen. Darauf nun (etwa 1166) belagerten die Fürsten *) Helmold, Chron. Ii., 7.
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