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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 313

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
313 die Zeitereignisse erhielt und manche wichtige Actenstcke empfing. Er gibt uns namentlich der die letzten Kmpfe der Hohenstaufen gute Auskunft und greift den ppstlichen Stuhl mit schonungsloser Bitterkeit an. Whrend er seine Nachrichten bis 1235 meist wrtlich den Flores historianum des Roger von Wendover entnimmt und sie nur mit einigen Zustzen bereichert, ist er fr die Zeit von 1236 bis zu seinem Tode 1259 selbst Verfasser. 2) Die grossen Klner Jahrbcher, welche bis 1237 reichen, richten fr die Zeit von 12111223 zu sehr ihr Augenmerk auf die Kreuzzge, besonders auf die Unternehmungen in Portugal und Aegypten, und erst von 1224 an werden die Nachrichten der diereichsangelegenheiten ausfhrlicher und zeichnen sich durch grosse Unparteilichkeit aus. Die Ereignisse der beiden letzten Jahre 1236 und 1237, aus denen wir nur den Bericht der die Schlacht bei Cortenuova erwhnen, der zu den besten gehrt, sind jedenfalls von einem Augenzeugen beschrieben. (Uebersetzt von Dr. C. Platner. Berlin, F. Duncker 1867.) 3) Das Chronicon Urspergense, welches bis 1229 reicht, bietet nur wenig. 4) Jamsilla de Gestis Friderici Ii. ejusque filiorum gibt von Friedrichs Regierung nur eine kurze Uebersicht. 5) Auszge aus Urkunden in B hmer's Regesta imperii inde ab anno 1198 usque ad annum 1254. Stuttgart 1849. Friedrich Ii., der Sohn Heinrich's Vi., war in Italien geboren und erzogen. Schon frh hatte er seinen Vater und bald darauf seine Mutter verloren. Unter dem Gedrnge der Parteien nahm Papst Innocenz Iii. sich des unmndigen Knaben an und lie seinen Geist durch wissenschaftliche Bildung wecken und veredeln und nicht ohne Ersolg. Ohne die Wissenschaft", sagt Friedrich selbst, wrde das Leben aller freisinnigen Leitung entbehren und durch sie allein wird das Geshl unserer Gre auch im Unglck erhalten." Als er 14 Zahre alt war, wurde er fr volljhrig erklrt und einige Jahre nachher mit Constantia, einer Schwester des ungarischen Knigs Peter, der verwitweten Knigin von Ungarn, vermhlt, die wohl 10 Jahre lter war als er selber. Als Friedrich in Sicilien und Neapel zu regieren anfing, gehorchten nur wenige Städte und Landschaften seinem kniglichen Gebote; denn die Barone fhlten sich in ihren Burgen selbstndig, in den Bergen hausten die Reste der Saracenen, der die kirchlichen Stellen verfgte der Papst. Jetzt suchte ihm auch der welsische Kaiser Otto Iv., der in dem jungen Hohenstaufen einen Rivalen erblickte, noch leine Herrschast zu entreien, er hatte schon fast ganz Apulien und Calabrien erobert und wollte auch Sicilien unterwerfen. Da sah der Papst und die hohenstausische Partei kein anderes Re^ttungsmittel, als den jungen Friedrich gegen den gebannten Otto Iv. zum deutschen König zu whlen. Eben als Otto sich anschickte, auch nach Sicilien mit einem Heere berzusetzen, erhielt Friedrich die Nachricht, da ihn die deutschen Fürsten zum Könige gewhlt htten, und die Einladung, der die Alpen zu ziehen, um die Krone und das Erbe seines Hauses in Empsang zu nehmen. Der Jngling, dem die groen Thaten seiner kaiserlichen Vorvter vor der Seele standen, zgerte nicht lange. Dem abziehenden Otto, der in Deutschland die widerspenstigen Fürsten zchtigen wollte, folgte er fast aus dem Fue, nachdem er seiner Gemahlin die vormundschastliche Regierung der seinen kleinen in der Wiege zum Könige von Sicilien gekrnten Sohn Heinrich der-
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