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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 324

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
324 König, welcher durch Boten und Briefe von den Tartaren aufgefordert war, durch seine und seines Reiches Ergebung ihre Gnade zu suchen, wenn er sein und der Seinigen Leben erhalten wollte, war nicht so erschrocken und so gut davon unterrichtet, als da er sich und sein Reich gegen ihre Einflle frh-zeitig genug htte befestigen sollen. Aber während diese stolzen und sichern Verchter ihrer Feinde trge schliefen, obgleich der Feind ihr Nachbar war, und ihr ganzes Vertrauen auf ihre natrliche Befestigung fetzten, kamen jene pltzlich wie ein Sturmwind heran und umzingelten sie. Dennoch versuchten die Ungarn, so unerwartet umzingelt, bedrngt und vollstndig unvorbereitet, ihnen zu widerstehen. Als aber die Tartaren nur 5000 Schritte entfernt waren, so machten sie sich im Dunkel der Morgendmmerung auf, umzingelten pltzlich das Lager der Ungarn und tdteten die Prlaten und Ersten des Reiches, die sich ihnen widersetzten; dann schlachtete das seind-liche Volk eine groe Menge von Ungarn hin und richtete ein so unerhrtes Blutbad an, da ihm seit der ltesten Zeit her kaum der Verlust eines ganzen Krieges zur Seite gestellt werden kann. Kaum wre der König auf der Flucht entkommen, wenn er nicht ein gutes Ro gehabt htte. Mit geringem Tro eilte er flchtig davon. Die Sieger nahmen nun das Lager und jubelten der die den Besiegten abgenommenen Beutestcke (1241). Indem sie dann den grten und besten Theil Ungarns jenseit der Donau verwsteten und die Bewohner tdteten, drohten sie, alle brigen Reiche der den Haufen zu werfen, wie wir durch den ehrwrdigen Legaten des genannten Ungarnknigs erfuhren, dessen Zeugnis durchaus wahr ist. Dies ist uns auch besttigt durch die Briefe unfers lieben Sohnes Konrad, der zum König der Rmer und zum Erben des Knigreichs Jerusalem, zum König von Bhmen und zum Herzog von Bayern und Oesterreich ernannt ist, und auch durch die eigenen Worte der Gesandten, die sich von der Nhe der Feinde durch eigene Ersahrung berzeugt haben. Nicht ohne groen Schrecken haben wir dies in Erfahrung bringen knnen. Sicherlich rckte nun, wie es ja durch weitverbreitetes Gercht bekannt geworden ist, das ungeheuerliche und, Gott verzeih's, verfluchte Heer, in drei Unglck verkndende Theile geschieden, vor. Der eine rckte in Polen ein, tdtete den Fürsten und Fhrer des Landes und verwstete das ganze Land. Der zweite rckte in Bhmen ein und mute dort Halt machen, weil der König ihm mnnlichen Widerstand entgegen setzte. Der dritte Heerestheil durchzieht Ungarn, um sich Oesterreichs Grenzen zu nhern. Daher ist jetzt Furcht und Schrecken aus der Wuth der die fremden Ein-dringlinge geworden und reizt jeden Einzelnen auf. Die Roth drngt, ihnen ein Hindernis zu legen, da die Gefahr so nahe droht; die allgemeine
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