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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 351

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
351 und alle Bcker dieser Stadt mit Ausnahme von zweien sind durch ihn verarmt, so da wir in unseren Tagen nicht mehr zu dem frheren Wohlstande gelangen knnen." Darauf sprach das Weib zu ihm: Herr, macht euch fort; ihr strt uns in unseren Geschften." Der König aber weigerte sich um der Worte des Weibes willen zu gehen. Da wurde das Weib unwillig, hob ein Gef mit Wasser auf, bergo damit die Kohlen und verdarb das Kleid des Knigs auf furchtbare Weise. Da Hub sich der König von bannen und begab sich schleunig in sein Quartier. Als nun der König bei Tische sa, setzte ihm der Truchse einen Schweins-kpf mit vielen anderen Gerichten auf. Da gedachte der König de.r Wohl-thaten, welche ihm die Bckerin erwiesen und wnschte ihr seinen Dank abzustatten. Er rief also seine Wirtin und sprach zu ihr: Nehmet diese Schssel mit Fleisch und bringt es eurer Nachbarin von dem alten Soldaten. Er lt ihr danken, da er sich heute Morgen bei ihren Kohlen gewrmt hat." Als dies geschehen, erzhlte der König, wie die Bckerin ihn geschimpft und verwnscht hatte, und erregte so bei allen groe Heiterkeit. Die Bckerin aber merkte, da es der König gewesen war, den sie geschmht hatte. Da wurde sie der die Maen betrbt, kam zum Könige und bat ihn flehentlich, ihr das Unrecht, was sie ihm angethan, zu verzeihen. Der König aber wollte ihr nicht anders vergeben, als wenn sie die Schmhungen, die sie ihm insgeheim gesagt, jetzt ffentlich wieder-holte. Das that die Frau: sie erfllte den Willen ihres Herrn und brachte fo gar viele zum Lachen. So Groes Rudolf auch erreicht hatte, seine Lieblingsplne verwirklichten sich nicht. Nachdem sein von ihm bevorzugter Sohn Hartmann im Rheine ertrunken war, htte er auf einem Reichstage zu Frankfurt die Kurfrsten, in Betracht seiner dem Reiche geleisteten Dienste, gern dahin gebracht, seinen letzten Sohn Albrecht zum Nach-folger zu ernennen. Aber der auf Rudolf erbitterte Erzbischof von Mainz, Gerhard von Eppenstein, zeigte die Bedenklichkeit einer solchen Wahl auf Kosten des Wahl-rechts und wegen Albrechts bergroer Macht und Strenge. So zerschlug sich die Sache. Verstimmt zog Rudolf mit seiner Gemahlin Agnes der Straburg nach Germersheim. Dort machte ihn sein Arzt auf die bedenkliche Abnahme seiner Krfte aufmerksam. ') Der im diu boesen maere het so lute kunt getan, den sach er guotltchen an, und sprach: Daz d hst geseit, sag an, ist daz diu wrheit?" Ja leider, herre!" sprach er. i) Aus der Oesterreichischen Reimchronik" von Ottokar, Ccclxx Vii, 24_44.
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