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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 457

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
457 Und wie ich in meinem Hause war, da brachen die Bauern wieder auf zu Gnndelsheim, und schickten die Hauptleute meinen Schultheien zu mir, ich sollte zu ihnen kommen, sie htten etwas mit nur zu reden. Ich wute aber nicht, wie oder wann, frchtete mich auch, sie wrden mich bereilen, da meinem Weib und Kindern und den Meinen zu Nachtheil gereichen mte, denn ich hatte kein wehrhaft Volk in meinem Hause, so waren die Bauern alle voll Teufel, und wollten Knecht und Magd auch nicht mehr gut thun; also zog ich mit hinauf und sa ab vor dem Wirtshause und wollte hineingehen. Das that ich auch. Da geht Marcus Stumpfs von den Bauern die Stiege herab und sagt: Gtz,^bist du da? Ja, sagte ich, was ist die Sache, was soll ich thun, oder was wollen die Hauptleute mein? Da hebt er an: Du mut ihr Hauptmann werden. Da sagt ich: Gott, mir nicht, das thue der Teusel! Warum thust du es nicht? Thu es an meiner Statt. Da sagte er: Sie haben mir es zugemuthet, so Hab ich mich selber von ihnen geredt, und wenn ich es meines Dienstes halben thun knnte, so wollte ich's thun. Da sagte ich wie vor: So will ich's nicht thun, will eher selbst zu den Hauptleuten gehn, und sie werden mich nicht dazu zwingen oder nthigen. Da sagte er ': Nimm's an meinem gndigen Herrn und andern Fürsten und uns allen vom Adel zu gut. Da sagte ich: Ich will es nicht thun, und ging daraus zu den Hauptleuten selbst und erlangte guten Bescheid, allein, da sie mir das anhngten, ich sollte zu den anderen Hauptleuten auch gehen, die unter dem Hausen drauen vor dem Thor wren, wie ich sie denn im Felde sehen wrde, und sollte es ihnen auch anzeigen und sie, wie ich ihnen angezeigt, bitten. Das -that ich, ritt hinaus und sprach sie an, eine Rotte nach der andern, wie sie.denn mit allen Fhnlein hausenweis bei einander waren. Da fand ich abermal guten Bescheid bei allen Fürsten Grasen und Herren, Verwandten und Unterthonen, die im Haufen waren, ausgenommen bei den Hohenlohifchen, die nahmen meinen Gaul bei dem Zaume und umringten mich mit Vermeidung, ich sollte mich gefangen geben, geloben und schwren, den andern Tag bei ihnen zu Buchen im Lager zu sein, da wrde ich sie finden und ohne ihr Wissen nicht abziehen. Das Gelbde zwang mich, da ich mit ihnen gen Buchen sollt, damit nicht mein Weib und meine Kinder und andere vom Adel dadurch beschdigt wrden, und that es mit traurigem, betrbtem und bekmmertem Herzen; denn ich lie mich nicht gern erwrgen, wie sie denn neulich vielen Frommen vom Adel zu Weinsberg gethan hatten, und ich hoffte noch immer, ich wollte etwas Gutes erlangt haben, und zog also des andern Tages mit traurigem Herzen zu ihnen in das Lager
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