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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 583

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
583 vor Ausbruch des Krieges von sich gewiesen hatte, schlo mit den vereinigten Nreder-landen einen Bund und untersttzte seinen Neffen mit einem Hlssheere von 20,000 Mann Auf seine Vorstellungen, wie gebieterisch die Sicherheit des Reiches es fordere, Holland nicht untergehen zu lassen, schickte auch der Kaiser Leopold im Juni 1673 ein Heer unter Montecuculi an den Rhein, um gemeinschaftlich mit den Brandenburgern das durch den Krieg bedrohte deutsche Reichsgebiet zu schtzen und die Bischfe von Kln und Mnster im Zaume zu halten. Auf solche Weise zog sich nun der Krieg nach Deutschland. Den Oesterreichern war es aber nicht rechter Ernst mit dem Kriege. Den Instructionen vom Wiener Hofe gem der allmchtige Rathgeber des Kaisers, L o bkow itz, war durch Frankreich gewonnen worden vermied Montecucuu und nach dessen Abberufung Bournonville jede Gelegenheit, mit den Franzoien zusammenzustoen, und des nutzlosen Hin- und Herziehens mde nahm der Krfrst den ihm von Frank-reich angebotenen Separatfrieden in dem Dorfe Vossem w Lwen (1613) an. In demselben wurden dem Kurfrsten die von den Franzosen besetzten clevlmn Festungen berlassen, und der Kurfürst behielt sich freie Entscheidung vor, salls das Reich angegriffen werden sollte. Nun berzog aber der Marschall von Luxem-bourg mit einem franzsischen Heere Holland sengend und brennend, und Tu renne rckte an den Oberrhein, nahm Trier weg und lie die elsssifchen Reichsstdte besetzen. Da endlich erachtete auch der Reichstag zu Regensburg den Krieg fr nthig und ntzlich" gegen Frankreich, und zum Kaiser traten jetzt die Bilchse von Kln und Mnster als Bundesgenossen, und ebenfalls schlo der Kursurst von Brandenburg wieder ein Bndnis mit dem Kaiser, mit Spanien und den Nieder-landen (Juli 1614), weil jetzt das Reich gefhrdet war. Der Krieg wurde in den spanischen Niederlanden von den Hollndern und Spaniern unter Wilhelm von Oranien gefhrt, der die Franzosen unter dem Prinzen Conde schlug und nach Maestricht zurckdrngte. Whrend dielet Zeit hausten die Franzosen unter Trenne auf Befehl des Kriegsministers Louvors am Oberrhein und in Franken in schrecklicher Weise, vornehmlich aber in der Pfalz. Der Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz empfand die Mihandlung feines Landes um so hrter, weil er seine Tochter Elisabeth Charlotte dem Herzoge Philipp von Orleans, dem Bruder des Knigs von Frankreich, zur Gemahlin gegeben hatte, und er verband'sich nun auch mit dem Kaiser. Da breitete sich aber die franzsische Armee unter Turenne unter Gewaltthtigkeiten aller Art jioch mehr in der Psalz aus, und als einst der Pfalzgraf aus den Fenstern seines Schlosses Friedrichsburg ringsherum die Städte und Drfer in Flammen sah, schrieb er an Turenne: Wenn der Marschall die Armee des Trken und nicht die des allerchristlichsten Knigs befehligte, wrde das Mordbrennen nicht in Verwunderung setzen. Der Kurfürst msse vermuthen, da man an seinen Unterthanen eine ihm zugedachte Rache ausben wolle. Um solches Unheil von Unschuldigen abzuwenden, und weil er keine so groe Armee habe, um sich ihm an deren Spitze entgegenzustellen, erbiete er sich zum Zweikampse und fordere ihn auf, Ort, Zeit und Waffen zu bestimmen." Turenne antwortete: Seine Truppen seien durch Grausamkeiten, die das Landvolk an einzelnen franzsischen Soldaten verbt habe, zur Wiedervergeltung gereizt worden, und er sei bemht, durch seine Anordnungen Einhalt zu thun. Jnde betrachte er den ihm unverdienter Weise angetragenen Zwei-kmpf als eine- so hohe Ehre, da er nur mit dem grten Bedauern demselben sich versagen msse, weil der König, fein Herr, dem er das Schreiben des Kurfrsten vor gelegt, ihm die nachgesuchte Erlaubnis verweigert habe." Der Krieg htte von den
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