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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 647

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
647 Mann der den Haufen geworfen und eine groe preuische Batterie erobert. Dies waren aber auch die Grenzen des Siegs. Der König, der jetzt feindliche Truppen vorne und im Rcken hatte, zog seine tapfern Scharen mitten unter diesem Mordgetmmel zusammen und machte nach einem fnfftndigen verzweifelten Gefecht einen Rckzug, dem nichts als ein zweitausendjhriges Alter fehlt, um Vau allen Zungen ge-priesen zu werden. Er wurde durch ein starkes Artilleriefeuer und durch Linien von Cavallerie gedeckt, die in der Ebene von Belgern in groen Zwischenrumen aufmarfchirten, hinter denen sich die Infanterie formirte. Die sterreichische Armee war in zu groer Unordnung, um einen solchen Rckzug zu stren; berdem hatte Daun auch schon bei Kollin zu erkennen gegeben, sein Grundsatz sei, da man einem fliehenden Feinde eine goldene Brcke bauen msse. Blo die Cavallerie machte einen Versuch, die Preußen zu verfolgen, allein Seidlitz trieb sie bald wieder zurck. Das Heer zog ungestrt fort und schleppte der 1000 Gefangene mit. Die preuische Armee verlor an diesem unglcklichen Tage nebst der Bagage hundert und eine Kanone, 30 Fahnen und 9000 Mann; die Oesterreicher 8000 Mann. Fast alle preuischen Generale, die den Tag berlebten, waren verwundet. Selbst der König hatte eine obwohl leichte Wunde. Er hatte sich in's strkste Feuer gewagt; ein Pferd wurde ihm unterm Leibe erschossen, und zwei Pagen strzten todt an seiner Seite nieder. Er war in der grten Gefahr gefangen zu werden. Schon hatten ihn die Feinde beim Dorfe Hochkirch umringt; er entkam aber durch die Tapferkeit der ihn begleitenden Husaren. Allenthalben gegenwrtig, wo der Kampf am blutigsten war, schien er sein Leben fr nichts zu achten. Nie zeigten sich sein Geist und seine groen Fhigkeiten in einem so glnzenden Lichte als in dieser Nacht, die, anstatt seinen Ruhm zu schwchen, ihn vielmehr auerordentlich erhhete. Wichtige Folgen hatte diese blutige Schlacht weiter nicht, da die beabsichtigte Vereinigung der Oesterreicher mit den Russen unterblieb. Seidlitz deckte mit seiner gesammten Reiterei den Rckzug nach Schlesien. Der König nahm das Winterquartier in Niederschlesien, sein General Fouque in Oberschlesien, Prinz Heinrich in Sachsen. 1359. Bei Beginn des Feldzuges von 1759 blickte Friedrich mit schwerer Be-sorgnis in die Zukunft. Seine Feinde machten von allen Seiten gewaltige Ansirengungen und Rstungen, und die Krfte seines kleinen Staates waren durch den langen Krieg auf's uerste erschpft. Die englischen Subsidien deckten den Bedarf nicht; die Prgung minderwerthiger Mnzen (die verrufenen Ephraimsgulden) war eine geringe und bedenkliche Aushlfe. Da sah er sich genthigt, die in seinen Hnden befindlichen Lnder seiner Gegner durch harte Kriegssteuern und Auflagen zu belasten, namentlich mute Sachsen, welches er als erobert betrachtete, die gewaltsamsten Erpressungen 12,000 Rekruten und fr 10 Millionen Thaler Lieferungen erdulden.
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