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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 724

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
724 furchtbares Strafgericht an den braven Lneburgern zu halten, als Drnberg mit Russen und Preußen den 2. April morgens vor der Stadt erschien. Nach einem zwei-stndigen hartnckigen Gefecht erstrmte das Fsilierbataillon des 1. pommeychen Regiments das Lner-Thor, warf im Verein mit russischen Jgern nach einem wthenden Straenkampfe die Franzosen und Sachsen hinaus; Morand mute die Stadt rumen, dann, von den Russen berholt, kehrte er um, ward von den Preußen wieder zurck-getrieben und mute sich, tdtlich verwundet, mit feiner ganzen noch brigen Division (2280 Mann) ergeben. Dies war das erste Gefecht im Befreiungskriege, und die Ehre des Tages gebhrte den Preußen: Major v. Borcke ward der erste Ritter des eisernen Kreuzes. (Johanna Stegen.) Whrend die leichten Truppen vorn rechten Flgel des verbndeten Heeres die Gebiete links von der Niederelbe zu insurgiren versuchten, bewegte sich die Hauptmacht gegen die Mittelelbe auf Sachsen zu. Es geschah langsam genug. Scharnhorsts Rath, schnell und khn mit ganzer Macht vorzugehen, die deutschen Fürsten mit Gewalt, die Bevlkerungen durch das ansteckende Beispiel der preuischen Begeisterung mitzu-reien, schien den verbndeten Monarchen doch nicht so leicht ausfhrbar. Die meisten russischen Truppen waren noch weit zurck, nur wenige schon jetzt in Deutschland ver-sgbar; die preuischen Rstungen noch nicht fertig, und vor allem, war der Geist im auerpreuifchen Deutschland wirklich so wie die begeisterten Snger, Krner, Arndt, Schenkendorf, Rckert, ihn verkndeten? An Sachsen mute man die Probe machen. Wenn dies Knigreich auch nur mit hnlicher Kraft wie Preußen der guten Sache bei-trat, so war unendlich viel erreicht. Es lag ja zunchst, seine gesammten Streitmittel konnten ohne weiteres in die Schale der Verbndeten fallen, die dann im Herzen Deutschlands festen Fu faten und leicht das Knigreich Westfalen umwarfen; dann war der Rheinbund so gut wie gesprengt. Auf Sachsen rckten daher die verbndeten Heere an, aus der Mark das russisch-preuische, das der Oberbefehlshaber, der mimche General Wittgenstein, fhrte 40,000 Preußen unter York, Blow und Borstell und 12,000 Russen , aus Schlesien ein ganz aus Preußen bestehendes (36,000 Mann) unter Blcher, welches am 23. Mrz die schsische Grenze berschritt, in Kottbus wieder die preuischen Adler anschlug und berall Blcher's Aufruf an die Sachsen zum Bunde wider den Erzfeind verbreitete. Von der Ostfeite war Sachsen offen; im Norden besa der Feind alle Uebergangs-punkte der die Elbe, deren strkster Magdeburg war. Dort hatte Napoleon's Stief-shn, Eugen Beauharnais, den Kern der verfgbaren franzsischen Streitmacht 6. April, versammelt und bei Mckern aus dem rechten Elbufer eine Stellung genommen, die durch ein sumpfiges Flchen, die Ehle, und durch andere Bodenvortheile gedeckt war. Hier errang die begeisterte Tapferkeit der Preußen unter York, Blow und Borstell am 5. April einen schnen Sieg und warf die Franzofen mit einem Verluste von 1000 Gefangenen nach Magdeburg zurck. Die freudigste Zuversicht erfllte nun wieder die preuischen Truppen, auch durste man hoffen, da die Sachsen, deren Land jetzt von den Verbndeten besetzt wurde, sich der gemeinsamen Sache anschlieen, da nunmehr Wittgenstein's und Blcher's Aufrufe durchschlagen wrden. Auch Krner rief seinen Landsleuten zu: Lat diese groe Zeit nicht kleine Menschen finden!" Allein die erwartete Wirkung blieb aus; einige hundert Sachsen traten unter die Ltzower, das Volk im ganzen rhrte sich nicht. Es hatte wohl einige Sympathie fr die deutsche Sache, besa aber nicht Thatkraft genug, um selbstndig zu handeln; es wollte abwarten, was die Regierung befehlen werde. Aber der König Friedrich August,
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