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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 790

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
790 ogleidf) berief die franzsische Regierung eine Nationalversammlunq welche Ichon am 12. Februar zusammentrat. Von den Mitgliedern derselben wurde der alte Thiers zum Haupte der franzsischen Republik ernannt, und dieser beeilte sich, den Frieden zum Abschlu zu bringen. Nach mehrfachen persnlichen Besprechungen des Grafen Bismarck mit den franzsischen Unterhndlern Thiers und Favre kamen am 26. Februar die Friedensprliminarien von Versailles zu Stande Danach verzichtete Frankreich zu Gunsten Deutschlands auf ganz Elsa und auf Deut,ch-Lothringen mit Einschlu der Stadt und Festung Metz. Doch wurde deutscherseits Stadt und Festung Seifort, das am 15. Februar capitulirt hatte, an ub"iftffen- ^ankreich zahlte als Kriegskostenentschdigung an Deutschland 5 Milliarden Franken, eine im Jahre 1871, das Uebrige in dreijhriger Frist. Nach Genehmigung des Friedensvertrages durch die franzsische Nationalversammlunq rumen die deut,chen Truppen die Pariser Sdforts und das linke Seineufer und ziehen ,ich aus dem brigen Frankreich schrittweise, je nach erfolgter Zahlunq der Knegskostenentschdigung, zurck. Am 2. Mrz wurden die Friedensprliminarien von der Nationalver,ammlung angenommen und beiderseits ratisieirt. Zwei Monate spter am 10. Mai, erfolgte auf Grund dieser Prliminarien der definitive Friede tu io. Mai. Frankfurt am Main 5 4. Die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserthums. 8. Januar 1s71. Die wichtigste Frucht des glorreichen Krieges war die Grndung des einigen al J'v" ^ "blichen Kaiserthum der Hohenzollem in Preußen. ' Der Gedanke an d.e Wiederherstellung des deutschen Reichs unter einem Kaiser hatte stch nach den siegreichen Kmpfen in allen Volksschichten geltend gemacht. Da ging d>e kurze aber inhaltreiche Notiz durch die Zeitungen: Versailles, den im mtp!rb Con Bayern bergab im Hauptquartiere zu Versailles Konig Wilhelm ein schreiben des Knigs Ludwig von Bayern, worin derselbe den König eriucht, das deutsche Reich und die deutsche Kaiserwrde wiederherzustellen und mit Zustimmung der deutschen Fürsten den Kaisertitel anzunehmen." Am 7. December empfing der norddeut,che Reichstag ein Schreiben des Bundeskanzlers Bismark durch k fr 2a9e Vom Bundesrate gefate Beschlu mitgetheilt' ward, a knftighin der deut,che Bund den Namen deutsches Reich und der König von Preußen den Namen deut,cher Kaiser fhre. Hierauf wurde im Reichstage beschlossen, nnc Adresse an den König zu erlassen. Dreiig durchs Los gewhlte Mitglieder des Reichstages wurden beauftragt, dieselbe dem Könige in Versailles zu uberreichen. Am 6. December traf die Deputation daselbst ein, und am 18. December wurde sie nach beendigtem Gottesdienste empfangen. Am 1. Januar trat die neue Bundesverfassung in Kraft, und es war Deutfch-land on nun ab wieder ein Reich. Am 14. Januar erlie der König ein Schreiben an alle deutsche Fürsten, durch welches er ihnen Anzeige machte, da er gewillt sei die ihm von ihnen und den freien Stdten mit Zustimmung der Nation angebotene deutsche Kaiserkrone anzunehmen und das deutsche Reich wiederherzustellen; er sprach dabei die Hoffnung aus,, da er und seine Nachfolger mit Gottes Hlfe diese Wrde stets zum. Jfuhme und zum Segen des deutschen Reiches bekleiden wrden. Am 18. Januar *) F. Schmidt, Der Franzosenkrieg 187071, S. 373.
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