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1. Der Weltkrieg - S. 107

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
107 werden. Auch Belgrad ward wieder aufgegeben. Seitdem stellte sich von selbst der frhere Zustand wieder ein, und dreiviertel Jahre hindurch fhrte dieser Kriegsschauplatz ein ziemlich unbeachtetes Dasein. 2. Der bergang der Donau und Sau. Inzwischen erfolgten die groen russischen Niederlagen. Die Heere der Verbndeten erreichten auf dem hchst bedeutsamen stlichen Kriegsschauplatz ihr vorlufiges Ziel und nahmen eine krzere Verteidigungsfront ein. Infolgedessen waren, wie der Reichskanzler im Deutschen Reichstage verkndete, starke Krfte frei zu neuen Schlgen. Alle Welt war gespannt, wo diese Schlge fallen wrden. Das war jedermann klar, als Ende September 1915 das Donautal von deutschem Geschtzdonner widerhallte und deutsche Granaten in Semendria auf serbischem Boden nieder-fielen. Mit einem Schlage war dieser Kriegsschauplatz in den Vordergrund getreten. In der zweiten Hlfte des Monats September hatte sich unter dem Ober-befehl des Generalfeldmarschalls v. Mackensen im Sden Ungarns planmig der Aufmarsch der Armeen Koeve und Gallwitz vollzogen, ohne da die Serben etwas Arges geahnt oder gar strend eingegriffen htten. Anfang Oktober stand die deutsch-sterreichisch-ungarische Armee Koeve im Sau-Donandreieck, die deutsche Armee Gallwitz stlich von der Temes bereit, in das feindliche Land einzubrechen. Das war indessen nicht leicht; denn zuvor mute die gewaltige Stromschranke berwunden werden. Die durch sie entstehenden Schwierig-feiten werden sofort klar, wenn man bedenkt, da die Donau und Sau durch-schnittlich 700 m breit sind, da ihre Wellen derzeit bei dem Herbststurm der Kossowa denen der See gleichkamen und beide Flulufe von Hhen berragt werden, die der feindlichen Artillerie gnstige Wirkungen ermglichten. Und doch gelang der bergang an zwei Stellen zugleich beim ersten Versuch. In der Nacht vom 6. zum 7. Oktober berschritten Truppen der Armee Gallwitz die Donau bei Ram, stlich von der Morawamndnng und setzten sich hier trotz feindlicher Gegenangriffe im Laufe des folgenden Tages fest. Die Armee Koeve hatte bei Belgrad das feindliche Ufer zu gewinnen. Hier erfolgte der bergang an zwei Stellen. sterreichisch-uugarische Soldaten wurden unter dem Schutze der Nacht (6.7. Oktober) der die Donau gebracht, nicht weit von der Stelle, wo sich dieser Flu mit der Sau vereinigt. Sie nisteten sich am Fue der Zitadelle ein und harrten hier den ganzen folgenden Tag aus, bis die Nacht die ersehnte Verstrkung brachte. Whrenddessen hatten deutsche Kompagnien in fortlaufen-dem bersetzen die vom Feinde verteidigte groe Zigeunerinsel in der San erreicht und waren fast gleichzeitig mit dem Feinde, der zhen Widerstand leistete, mittels einer stehengebliebenen Flobrcke auf das serbische Ufer gelangt. Am Abend des 8. Oktober stand deutsche Infanterie in Strke eines Armeekorps auf dem Topcider, der die Stadt im Sden beherrschenden Hhe. Damit war der Fall der serbischen Hauptstadt besiegelt. Mhrend nmlich die der die Donau gekommenen sterreicher die Zitadelle nahmen und von Norden her in Belgrad eindrangen, erreichte eine deutsche zur Herstellung der Verbindung mit den Verbndeten entsandte Abteilung von Sden her die Mitte der Stadt. Die Serben aber muten, dem Druck der Umfassung weichend, Hals der Kopf ihre Hauptstadt rumen. Am 9. Oktober 1915 war Belgrad im Besitz der Verbndeten. Harte Kmpfe folgten. Sie brachten die Einnahme der beiden
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