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1. Der Weltkrieg - S. 44

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 44 — 22 Dampfer und 5 Segler mit insgesamt 123000 Tonnen waren diesmal seine Beute. Ein Prisenkommando dieses Schiffes in Stärke von 16 Mann hatte es sogar fertig gebracht, auf dem aufgebrachten englischen Dampfer „Aarrowdale" über 400 Gefangene von 8 gekaperten Schiffen und eine wertvolle, hauptsächlich aus Kriegsgut bestehende Ladung mitten durch die feindliche Linie hindurchzuführen und am letzten Tage des Jahres 1916 in den Hafen von Swinemünde einzubringen. In der Hauptsache war es Sache der U-Boote, diesen Krieg durchzuführen. Auf ihre Vermehrung und technische Verbesserung wurde daher von unserer Marineverwaltung das größte Gewicht gelegt. Ständig wuchs ihre Anzahl; größer wurde der Tonnengehalt. Für höhere Sicherheit und Bequemlichkeit trug man die größte Sorge; die Bewaffnung wurde weiter ausgebaut und der Aktionsradius so weit vergrößert, daß nicht nur sämtliche europäischen Meeresgebiete ihnen zugänglich waren, sondern sie auch die Ostküste der Vereinigten Staaten erreichen konnten und sogar im Golf von Mexiko gesichtet wurden. Im Weißen und im Ägäifchen Meere, vor Halifax und vor Fuuchal vermochten sie mit derselben Sicherheit und demselben Erfolge zu arbeiten, wie in den heimatlichen Gewässern der Nord- und Ostsee. Ein Boot war z. B. fast zwei Monate draußen, ohne feinen Vorrat an Betriebsstoff und Nahrungsmitteln erneuert, ja ohne überhaupt einen Hafen angelaufen zu haben. Ja, die durch den Krieg angefeuerte Schiffsbautechnik konstruierte eine Form des U-Bootes, die eigentlich nur mittelbar zu dem Kriege Beziehung hatte. Am 10. Juli 1916 erschien zu aller Überraschung im Hafen von Baltimore das unbewaffnete Handelsunterfeeboot „Deutschland", das als erstes Tauchboot den weiten Weg von Bremen nach Amerika zurückgelegt hatte. Unbehelligt führte es sein kühner Führer König bald darauf in die Heimat zurück. Noch einmal wiederholte es die gefährliche Reife, hin und zurück mit wertvoller Ladung befrachtet. Die Entwicklung der politischen Verhältnisse machte weitere Fahrten leider unmöglich. Entsprechend der technischen Verbesserung und der größeren Zahl unserer U-Boote stiegen vom Beginn des Jahres 1916 die Verluste der Feinde rasch. Dazu kam, daß wir vom 29. Februar 1916 ab nach einer Denkschrift vom 8. Februar jedes bewaffnete feindliche Handelsschiff als Kriegsschiff ansahen und ohne Warnung versenkten, also fast zum ungehemmten U-Bootskrieg übergingen. In den beiden Monaten März und April 1916 allein versenkten unsere Tauchboote einen Laderaum von 400000 Tonnen, der dem der im ganzen ersten Kriegsjahr versenkten feindlichen Schiffe gleichkam. Wieder wuchs die Aufregung in England und die Not und die Verwirrung der wirtschaftlichen Ver> hältnisse. Und wieder erstand unsern Feinden ein Retter in dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Auf Wilsons Einspruch hin verpflichtete sich die Reichsleitung am 4. Mai 1916, auch innerhalb des Kriegsgebietes Handelsschiffe nur nach ihrer Durchsuchung und Rettung der Menschenleben versenken zu lassen. Unsere U-Boote waren also gezwungen, den Handelskrieg in der Weise der Kreuzer zu führen. Das gab den Engländern Gelegenheit, alle Mittel ihrer heimtückischen und hinterlistigen Kriegführung wieder spielen zu lassen, um unsern U-Booten den Untergang zu bereiten (I. S. 58). Mochten sie hierin auch wenig Glück haben, so brachte ihnen doch diese Änderung der
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