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1. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 132

1887 - Stuttgart : Krabbe
132 auch im Westen die Angriffe der Germanen abzuwehren, berief er seinen Neffen Julianus, den zuerst seine Jugend, dann sein er-heuchelter christlicher Eifer vor dem Mitrauen des Oheims geschtzt hatte, zur Mitregentschaft (355). Der neue Csar besiegte die Alamannen bei Straburg (357) und kmpfte glcklich gegen die Franken am Niederrhein. Als Constantius ihn durch Abberufung seiner besten Truppen schwchen wollte, riefen die Legionen ihn in Lutetia (Paris) zum Augustus aus. Ehe die Waffen entscheiden konnten, starb Constantius. 361-363. b. Julian 361363. So konnte Julian den Versuch machen, noch einmal das Heidentum zu beleben. Ein Mann von schnen Anlagen und edler Gesinnung brachte er aus einer trben Jugend die Abneigung gegen das Christentum und die schwrmerische Vor-liebe fr das Heidentum, das ihm die Religion der klassischen Schriftsteller, der Bildung war, auf den Thron. Persnlich ein-fach wie ein Cyniker, beraus gewissenhaft im Dienst der Götter, wollte er, ohne Verfolgung, allein durch seine innere Vorzglichkeit dem Heidentum den Sieg verschaffen. Aber das Heidentum wute auch er nur durch christliche Eimichtungen (Predigt, Armen- und Krankenpflege) zu heben, die auf diesem Boden nicht gediehen. Sein Beispiel und seine Gunst fhrte dem Heidentum doch nur zweifelhafte Bekenner zu. Gereizt durch den geringen Erfolg bewies er sich immer feindseliger, entfernte die Christen aus den hheren mtern, verbot ihnen die alten Classiker zu erklären und duldete die Roheiten des heidnischen Pbels. Ein Heldentod, den er auf einem unglcklichen Feldzug gegen die Perser sand 363, bewahrte ihn vielleicht davor, da er, eigener besserer Erkenntnis vergessend, doch den Weg der Verfolgungen eingeschlagen htte. c. Ende des Heidentums. Schon Julians Nachfolger Jovianus, der den Frieden mit den Persern durch die Ab-tretung des grten Teils von Mesopotamien erkaufte, gewhrte Religionsfreiheit. Der Nachfolger Valentiuian I., der feinen Bruder Valens zum Mitregenten fr den Westen annahm und noch mehr deren Nachfolger, im Westen Valentinians Sohn Gratian und dessen Bruder Valentinian Ii., im Osten der von Gratian zur Mitregentschaft berufene Spanier Theodosms 379-395 (379395) legten dem Heidentum die Axt an die Wurzel. Gratian legte die Wrde des Pontifex maximus nieder. Theodosms verbot (391) in Gemeinschaft mit dem Kaiser Valentinian Ii. den heidnischen Gottesdienst, ja er setzte (392) Todesstrafe auf die ^pfer. Mit hlicher Unduldsamkeit wandte man sich gegen das Heidentum: heidnische Heiligtmer (Serapeum in Alexandria) wurden zerstrt; auch das Heidentum hatte seine Mrtyrer wie die edle Phosophm Hypatia. In den folgenden Jahrhunderten verschwand das Herden-
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