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1. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 137

1887 - Stuttgart : Krabbe
und erhob und strzte einen Kaiser um den andern. Zwei Jahre hatte er schon ohne Kaiser regiert, aber noch wagte er nicht, den vom Kaiser verliehenen Titel eines Patricius mit dem Knigstitel zu ver-tauschen. Er lie von dem ostrmischen Kaiser, der, seit Tbeodosius' Haus ausgestorben war, fr den rechtmigen Beherrscher des gesamten Reimes galt; einen Kaiser schicken. Als der Kmer ^iliui.2kii.di_ die sremden Hilfstruppen, deren Gefhrlichkeit er wohl erkannte, nach Gallien schickte, boten sie ihrem Fhrer Orestes die Kaiserwrde an. Julius Nepos mute vor Orestes nach Dalmatien fliehen; Orestes bekleidete mit dem Purpur seinen Sobn Romulus. den man spttisch Augustulus nannte (475). Eine furze Herrschaft! Die germanischen Soldtruppen, namentlich. Heruler, Rugier, Sciren, Turcilinger forderten ihren Lohn. Sie wollten eine Heimat, wie Westgoten, Vandalen u. a. sie schon lngst erlangt hatten: sie forderten den dritten Teil der cker Italiens. Orestes versagte es. Da scharten sich die Soldtruppen um Odovakar, einen Rugier oder Sciren, der ihrem Begehren willfahrte. Orestes wurde in Pama gettet, sein Sohn des Purpurs entkleidet und nach Campanien verwiesen, wo ihn die Villa des Lucullus und ein ansehnlicher Ruhegehalt entschdigte. Den Odovakar aber riefen seine Krieger am 23. August 476 zum König aus. 4 Die Bedeutung dieses Ereianisses erscheint uns grer als den Zeitgenossen! Odovakar hat keinenfalls 'die Absicht gehabt, Italien als ein selbstndiges Knigreich vom Rmerreich loszutrennen. Er war zunchst ein König seiner germanischen Krieger, ein König an der Spitze der Landsknechtsregimenter", denen er den dritten Teil der Acker-Italiens gab. Italien beherrschte er kraft der Wrde eines Patricias (einer von Constantin geschaffenen Auszeichnung), die ihm vielleicht der bis 480 in Dalmatien residierende Julius Nepos oder der ostrmische Kaiser erteilte. Die Jnsignien der Kaiserwrde bersandte er dem ostrmischen Kaiser; nur als dessen Statthalter wollte er Italien verwalten, wie denn auch seine Mnzen anfangs dessen Bild und Namenszug trugen. Freilich thatfchlich regierte er doch unabhngig und wenn man ihn in Constantinopel auch stillschweigend anerkannte, behielt man sich doch vor, bei geeigneter Gelegenheit den germanischen Fürsten wieder zu strzen.
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