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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 90

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
90 hatte vom Papst gefordert, Prag zur Metropole der slawischen Völker zu weihen; zugleich hatte er ihm sein Land als Lehen angeboten, wenn er ihm die Knigskrone verleihen wolle. Der Papst hatte sich aber geweigert, den Wnschen des hochstrebenden Bhmenherzogs nachzukommen, und nun rstete König Heinrich zum Kampf gegen den eidbrchigen Vasallen, der den Tribut verweigerte. Durch drei Feldzge erreichte es Heinrich, da im Jahre 1042 Bretislaw Gehorsam und Treue gelobte. Bretislaw wurde ein treuer Anhnger König Heinrichs und untersttzte ihn wirksam in allen spteren Kmpfen, b) Noch in demselben Jahre, in dem er Bretislaw bezwungen hatte, unternahm König Heinrich einen Kriegszug nach Ungarn, wo Thronstreitigkeiten ausgebrochen waren. Heinrich schtzte den König Peter, den Schwestersohn Stephans des Heiligen, gegen den von den Ungarn aufgestellten Gegenknig Aba und erreichte es, da der König Peter das ungarische Reich fr ein Lehen der deutschen Krone erklären mute. Auch der folgende König von Ungarn, Andreas I., wurde zur Zahlung eines jhrlichen Tributs gentigt; dennoch dauerte dieses Ab-hngigkeitsverhltnis nur kurze Zeit. So erreichte unter ihm das deutsche Reich seine grte Ausdehnung. Es gehrten dazu: 1. Drei Knigreiche: Italien, Burgund, Ungarn; 2. sieben deutsche Herzogtmer: Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern, Krnthen, Ober- und Niederlothringen: 3. zwei slawische Herzogtmer: Polen und Bhmen. 2. Der Gottesfriede. Die vielen Fehden der groen und kleinen Herren, unter denen vor allem die groe Masse des Volkes schwer zu leiden hatte, fhrten zunchst in Frankreich unter dem Einflu der Clunia-censer (S. 86) dazu, da im Jahre 1041 der Gottesfriede (die treuga Dei) verkndet wurde, wonach von Mittwoch Abend bis Montag frh, also an den durch das Leiden, Sterben und Auferstehen des Heilandes geheiligten Tagen, alle Waffen ruhen, die Zuwiderhandelnden eine Pilger-fahrt nach Jerusalem machen sollten oder dem Kirchenbann verfielen. Die Einrichtung dieses Gottesfriedens gewann durch die Cluniacenser bald in ganz Frankreich Eingang, wo das unbndige Waffenleben des Adels allein durch den Einflu des Klerus vllig in Schranken gehalten wurde. Heinrich Iii., der durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers fr die Reform-bestrebung der Cluniacenser gewonnen war, fhrte zwar den Gottesfrieden nicht frmlich ein, gebot aber im Jahre 1044, da jedermann diesseits und jenseits der Alpen Friede bewahren und sich aller Fehden enthalten sollte. Mit eiserner Strenge trat er den Friedensbrechern im Reiche entgegen.
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