Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 70

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
70 unter Hohenlohe war auf Magdeburg geflohen und suchte sich hier zu sammeln. Der Kommandant dieser Festung verweigerte ihr jede Unter-sttzung, und so zog man weiter auf Stettin zu. Aber schon bei Prenz-lau holte der Feind sie ein, und Hohenlohe, durch bertriebene Mitteilungen der Feinde getuscht, ergab sich mit 10000 Mann, ohne den Durchbruch auch nur zu versuchen. Ehrenvoller handelte Blcher. Er hatte einen Rest Flchtiger gesammelt und fhrte sie der den Harz der Elbe zu; er berschritt diese, während York bei Altenzaun die verfolgenden Franzosen glcklich zurckhielt. Blcher zog in Mecklenburg noch die Truppen des Herzogs von Weimar an sich und warf sich nach Lbeck hinein. Hier kmpften die Preußen sehr tapfer*), wurden aber von der bermacht hinaus-gedrngt. Umzingelt mute Blcher sich bei Ratkau ehrenvoll ergeben, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte". Napoleon zog am 27. Oktober in Berlin ein und lie nach sranzsi-schem Raubsystem Kunstschtze und historische Denkmler nach Paris schleppen. Von Berlin aus ordnete er die Festlandssperre gegen England an, indem er allen Verkehr mit England und allen Handel mit englischen Waren verbot, um den englischen Handel zu vernichten und die Macht Englands zu brechen. Der Kurfürst von Sachsen trennte sich von Preußen, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel. Friedrich Wilhelm hatte darauf gerechnet, da die starken Festungen Preuens den Fortschritt der Feinde aushalten sollten. Aber welche Schmach mute er erleben! Spandau bergab sich ohne Schwertstreich am 25. Oktober, Stettin am 29. Oktober, das unbezwingliche Kstrin am 1. November. Am 8. November fiel auch Magdeburg mit 24000 Mann und 600 Geschtzen. (Mitgefangen wurden 19 Generale, die zusammen 1300 Jahre zhlten.) Bald folgten die schleichen Festungen Glogau, Breslau, Brieg und Schweidnitz. Aber einzelne Festungskommandanten retteten den Ruf der altpreuischen Tapferkeit. Netsie und Koset verteidigten sich bis zum Juni 1807. Silberberg, das schlesische Gibraltar, blieb unangetastet. Glatz verteidigte Graf Gtz und rettete es seinem Könige; ebenso Grau-denz, das der 73jhrige Courbiere befehligte. Als der Feind ihm hhn-voll sagen lie, es gbe keinen König von Preußen mehr, erwiderte er stolz: So gibt es doch noch einen König von Graudenz." (Er meinte damit seinen König, dem er die Festung erhalten wollte.) Den hchsten Ruhm aber erwarb sich Kolberg. Hier leitete Gneisenau die Verteidi- *) Diesem Kampf hat Moltke als Knabe vom Fenster seiner Wohnung aus zugeschaut.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer