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1. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 24

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 24 - die Ordensgebietiger den König sofort angegriffen, so mochten sie Gut und Ehre erworben haben. Das geschah leider nicht; sie wollten auf sie warten und ritterlich mit ihnen streiten. Und der Ordensmarschall sandte dem Könige durch Herolde zwei bloe Schwerter zu1), da sein Heer sich nicht ferner im Walde der-berge, sondern, um Streites zu Pflegen, hervorkme auf das Feld. Da zog die Heidenschaft zuerst in den Kampf, und durch die Gnade des Herrn wurde sie sofort geschlagen. Die Polen kamen ihnen aber zu Hilfe, und es erhub sich ein groer Streit. Der Meister schlug sich mit den Seinen dreimal durch mit Macht, und der König war gewichen, also da das Ordensheer den Siegesgesang anhub: Christ ist erstanden." Da, als die Ordenskrieger mde waren, sprengten des Knigs Hilfsvlker und Sldner herbei, stieen von der einen Flanke auf sie; zugleich drangen die Heiden auf die andere ein. So umfaten sie die Feinde. Und sie erschlugen den Meister und die groen Gebietiger und gar viele Brder des Ordens, wobei sie es auf niemand anders absahen, als auf die Brder und die Pferde; die Fahnen des Meisters und des Ordens warfen sie zu Boden. Etliche Bsewichter, Ritter und Knechte des Kulmerlandes, unterdrckten ihr Banner und mehrere andere und entwichen aus dem Streithaufen wie Ver-rter2). Nun wurden die Streiter des Ordens von Tataren und Polen in die Flucht geschlagen, also da der König mit den Seinen das Feld behielt. Htte man ihn nicht zu gering geachtet, wren des Ordens Sachen besser bestellt ge-Wesen. So griff der Meister immer mit seiner ganzen Streitmacht den König an, während dieser mit neuen, ftischen Haufen stritt. Das brachte dem Orden groen Schaden und dem Könige und den Seinen Glck. Da der Kampf nun beendet war und der Meister Ulrich von Jungingen tot dalag samt dem obersten Marschall, Grokomtur und Treler zeigte es sich, da von den Gebietigern niemand davon gekommen war, als die Komturen von Danzig und Balga; die anderen waren alle erschlagen; nur wenige wurden ge--fangen genommen von Komturen, Vgten, Pflegern und anderen Brdern. . . Von den Leuten, die zu Pferde und' zu Fu aus allen Gebieten bei Leib, Gut und Ehre zum Streite gezogen waren, wurden ohne Zahl soviel erschlagen, da es Gott erbarmen mute. Als nun der Streit vorber war, blieb der König zwei Tage ans der Walstatt und lie die Erschlagenen plndern und die Gefangenen in Gewahrsam bringen. Den Leichnam des Hochmeisters lie er vor seinem Zelte niederlegen, allem Volke zur Schmach; danach sandte er ihn gen Osterode, von wo er am vierten Tage nach dem Streite nach Marienburg gebracht wurde. Groer Jammer kam der das ganze Land Preußen; denn Ritter und Knechte und die groen Städte des Landes wandten sich alle dem Könige zu, trieben die Brder, die noch geblieben waren, von den Husern und gaben diese dem Könige und schwuren ihm alle Mannschaft und Treue. Der König gewann sie alle mit Briefen, Versprechungen und Gnaden; nie ist in einem Lands von so groer Untreue und schneller Wandlung gehrt worden als da-mals, da das Land dem Könige untertnig ward binnen einem Monate. Da zog der König von dannen und nahm dem Orden diese Huser und Gebiete: Osterode, Christburg, Elbing mit allen Stdten und Husern derselben Gebiete, und jeder- *) Das war die heroldsmige Form der Kriegserklrung, keine Handlung besonderen bermuts. 2) Hauptschlich wohl Angehrige des adeligen Eidechsenbundes, der 1397 im Kulmer Lande gegrndet ward.
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