Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 175

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 175 - Geist hingearbeitet; der König hat ohne alle Vorurteile hier nicht allein sich willig gezeigt, sondern uns sehr viele dem Geist und den neuen Verhltnissen angemessene Ideen selbst angegeben1). Folgt der König dem neuen Entwrfe, den er zum Teil schon genehmigt hat, erschwert das Vorurteil nicht die Ausfhrung, wird nicht der Hauptzweck durch Abnderungen, durch schlechte Exekutoren der-fehlt, so wird das neue Militr, so klein und unbedeutend es auch sein mag, in einem anderen Geiste sich seiner Bestimmung nhern und mit den Brgern des Staates in ein nheres und innigeres Bndnis treten..... 2. Quelle: Aus den Berichten der Militrreorganisations-Kommission an den König Friedrich Wilhelm Iii. 1807. Fundort: ffl. H. Klippel a. a. O. Bd. 3. S. 310. Punkt 5 der kniglichen Vorlage 1) lautete: Wrde mit dem Eintritt der Un-adligen nicht eine Abnderung zu treffen sein und solche mehr zugelassen werden mssen?" Dazu bemerkt die Kommission: Einen Anspruch auf Offizierstellen knnen im Frieden nur Kenntnisse und Bildung gewhren, im Kriege ausgezeichnete Tapferkeit, Ttigkeit und berblick. Aus der ganzen Nation mssen daher alle Individuen, die diese Eigenschaft be-fitze::, auf die hchsten militrischen Ehrenstellen Anspruch machen knnen. Inden: man bisher einem einzigen Stande diese Vorrechte gab, gingen alle Talente und Kenntnisse des brigen Teils der Nation fr die Armee verloren, und dieser Stand sah sich gar nicht in die Notwendigkeit versetzt, sich die militrischen Talente zu erwerben, da seine Geburt und eine lange Lebensdauer ihn zu den hchsten militrischen Ehrenstellen hinaufbringen mute. Hierin liegt der Grund, warum die Offiziere in ihrer Bildung gegen alle brigen Stnde so weit zurck waren. Aus eben diesem Grunde wurde die Armee als ein Staat im Staate angesehen, von den brigen Stnden gehat und zum Teil verachtet, da sie doch die Vereinigung aller moralischen und physischen Krfte aller Staatsbrger fein sollte. Die Ver-gleichung Preuens mit den sich bildenden benachbarten Staaten, die zum Teil aus ehemaligen Mitbrgern des preuischen Staates bestehen und die diese Fehler abgeschafft haben, wrde die bisherigen Verhltnisse um so drckender machen, und schon aus diesem Grunde wrde eine Abnderung notwendig sein. In frheren Zeiten fand im preuischen Staate das ausschlieliche Recht des Adels zur Offizierstelle gar nicht statt; unter dem Kurfrsten Friedrich Wilhelm bestand die Hlfte der Offiziere aus Unadligen, ebenso unter König Friedrich I. Das weitere Anvancement nach Anciennitt verhinderte jeden Wetteifer; man be-durfte ja keiner Anstrengung; eine gesunde Leibeskonstitution gewhrte alles, was man wnschte. Zur Aufrechterhaltung der Armee blieben dem Staate nur Strafen und willkrliche Belohnungen. Jenen ist leicht auszuweichen, diese sind schwer an-zuwenden und selten mit den Krften des Staats bereinstimmend. Die durch Wetteifer erzeugten Talente und das gesetzliche Emporkommen des dadurch erzeugten Genies gingen der Armee und dem Staate gnzlich verloren. *) Der König hatte am 25. Juli 1807 eine Militrreorganisations-Kommission eingesetzt und zu deren Vorsitzenden Scharnhorst bestimmt. Vom Könige war eine 19 Punkte umfassende Vorlage ausgearbeitet, der die die Kommission in drei Eingaben ihre Bemerkungen machte. Das Resultat dieser Vorarbeiten waren die neuen Kriegs-artikel" vom 3. August 1808 und das Reglement der die Besetzung der Stellen der Portepee-Fhnriche und der die Wahlen zum Offizier" vom 6. August 1808.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer