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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 14

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 - schichtliche Aufzeichnung darber vorhanden ist. Rmische Soldaten lagen dort im Winterquartiere; Städte wurden gegrndet, und die Barbaren wurden durch rmische Sitten wie umgewandelt; Mrkte wurden erffnet und friedlicher Verkehr mit ihnen unterhalten. Doch nicht hatten sie die Sitten ihrer Vter, ihre an-geborene Art, ihr freies Leben und die Macht, welche ihnen die Waffen gaben, vergessen. Solange sie ganz allmhlich und mit methodischer Behutsamkeit um-gebildet wurden, empfanden sie die Vernderung ihrer Lebensart nicht drckend und merkten es selbst nicht, wie sie andere wurden. Als aber Varus Quintilius^), der, nachdem er Syrien verwaltet hatte, zum Oberbefehlshaber in Germanien ernannt war und die dortigen Verhltnisse als hchste Behrde ordnete, sie mit grerer Schnelligkeit und mehr Nachdruck umwandeln wollte, ihnen Befehle wie Sklaven erteilte, und wie von Untergebenen Geldzahlungen forderte, er-trugen sie es nicht, Fürsten wie Volk: jene, weil sie nach ihrer frheren Macht Begehr trugen, dieses, weil es die gewohnte Ordnung der Dinge fremder Zwing--Herrschaft vorzog. Einen offenen Aufstand wagten sie nicht, weil sie sahen, da die Rmer zahlreich am Rhein, zahlreich auch in ihrem eigenen Lande standen; sondern indem sie Varus bereitwillig aufnahmen, als wrden sie alles tun, was ihnen befohlen wrde, lockten sie ihn weit ab vom Rhein in das Land der Cherusker und an die Weser. Da sie auch dort in Friede und Freundschaft mit ihm lebten, brachten sie ihn zu dem Glauben, sie knnten Sklaven sein, auch ohne Soldaten. 19. So hielt denn Varus seine Heeresmacht nicht, wie es in Feindesland sich gehrte, beisammen, sondern berlie die Soldaten scharenweise hilfsbedrftigen Leuten, die darum baten, bald um irgendeinen festen Platz zu bewachen, bald um Ruber einzusaugen, bald um Getreidetransporte zu begleiten. Die hauptschlichsten Verschworenen, welche bei dem Anschlage wie nachher im Kriege an-fhrten, waren neben anderen Atmimiis2) und Segimerus; beide waren stets um Varus und oft an seiner Tafel. Whrend er daher gutes Mutes war und nichts Arges erwartete und allen denen, welche argwhnten, was geschah, und ihm zur Vorsicht rieten, nicht allein gar keinen Glauben schenkte, sondern sie schalt, als ob sie sich vergebens ngstigten und jene mit Unrecht verleumdeten, emprten sich zuerst einige von denen, welche weiter ab wohnten, der Verabredung gem, damit Varus, wenn er gegen sie zge, auf dem Marsche, zumal er in Freundesland zu sein glaubte, leichter beizukommen wre und er nicht etwa, wenn alle zugleich pltzlich den Krieg erklrten, sich durch Vorsicht sicherte. So geschah es. Als er aufbrach, lieen sie ihn vorausziehen und blieben zurck, angeblich um Bundes-genossen zu werben und sodann binnen kurzem zu ihm zu stoen. Nachdem sie die dienst sehr hohe Amter bekleidete, ja sogar zweimal das Konsulat erlangte. In semen Muestunden trieb er eifrig Studien und sammelte mit unermdlichem Flei den Stoff zu den 80 Bchern seiner Rmischen Geschichte". Wichtig fr uns ist seine Darstellung der Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. Freilich haben wir nicht die Schilderung des Cassius selbst, sondern nur Auszge aus ihr, die in den Werken zweier etwa 900 Jahre nach ihm lebenden byzantinischen Mnche enthalten sind. Aber auch der hiernach wieder hergestellte Bericht ist trotz seiner Unvollstndigkeit sehr wertvoll; er enthalt die umfang-reichste Erzhlung der die Varusschlacht. i) Sein Bildnis ist auf einer Kupfermnze einer afrikanischen Stadt erhalten. Die Mnze ist geprgt, als Varus Prokonsul in Afrika war (7/6 vor Christo). i) Der Name Arminius ist die Lateinisierung eines germanischen Namens, der unbekannt ist, jedenfalls aber nicht unserem Hermann entspricht.
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