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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 15

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
15 Hilfsmacht, welche schon an einem bestimmten Platze bereit stand, herangezogen und die bei ihnen befindlichen Soldaten, welche sie sich in frherer Zeit erbaten, gettet hatten rckten sie ans ihn an, als er schon mitten in den Waldungen steckte, wo kaum ein Ausgang zu finden ist. Mit einem Schlage zeigten sie da, da sie Feinde sein wollten, nicht Untergebene, und vollbrachten viele furchtbare Taten. 20. Denn die Berge waren schluchtenreich und zerklftet, die Waldungen dicht und voll riesiger Stmme, so da die Rmer, bevor noch die Feinde sich auf sie strzten, Not genug hatten, sie zu fllen, Wege zu bahnen und, wo es Not tat, Brcken zu schlagen. Auch viele Wagen und Lasttiere fhrten sie mit sich es war ja Frieden; berdies begleiteten sie nicht wenige Kinder und Weiber und ein zahlreicher Tro, so da sie auch deshalb schon ohne Ordnung und zerstreut marschierten. Dazu kamen, um sie noch mehr auseinanderzubringen, Regen und starker Wind; der Boden selbst verstattete ihnen nur unsicheren Tritt, indem man leicht der Wurzeln und Baumstmpfe fiel; auch die ste, welche abbrachen und herunterstrzten, brachten sie in Unordnung. Whrend sich so die Rmer in hilfloser Lage befanden, umzingelten sie pltzlich die Barbaren von allen Seiten, immer durch das dichteste Gestrpp, da sie ja der Fupfade kundig waren. An fangs schleuderten sie von weitem Geschosse, danach aber, als sich keiner wehrte, und viele verwundet wurden, rckten sie dicht an sie heran. Denn da die Truppen nicht in geordnetem Zuge, sondern in buntem Gemisch zwischen Wagen und Un bewaffneten marschierten, konnten sie sich nicht leicht auf einem Punkte sammeln und waren im einzelnen immer schwcher an Zahl, als die angreifenden Barbaren; daher litten sie viel, ohne es vergelten zu knnen. 21. So schlugen sie denn dort, da sie soweit es in einem dichtbewaldeten Gebirge berhaupt mglich war einen passenden Platz gefunden hatten, ein Sager auf. Die Mehrzahl der Wagen und was ihnen sonst nicht durchaus notwendig war, verbrannten sie oder lieen es im Stich und zogen am anderen Tage in besserer Ordnung weiter, so da sie wirklich an eine lichtere Stelle gelangten; doch kamen sie nicht los, ohne Blut zu lassen. Als sie aber, von dort aufgebrochen, wiederum in die Waldungen gerieten, wehrten sie sich zwar gegen die, welche auf sie eindrangen, gerieten aber gerade auch dadurch in nicht geringe Not. Denn indem sie sich aus einen engen Raum zusammendrngten, damit Fuvolk und Reiterei zugleich mit voller Macht sich aus den Feind strzen knnte, hatten sie unter sich, einer von dem anderen, und alle von den Bumen viel zu leiden. Kaum hatten sie sich mit Tagesanbruch aus den Weg gemacht, als heftiger Regen und starker Wind hereinbrach, der ihnen weder vorzurcken, noch festen Fu zu fassen verstattete, ja sogar den Gebrauch der Waffen benahm. Denn weder Bogen, noch Pfeile, noch die Wurfspeere, noch die Schilde die ja von Regen durchnt waren konnten sie ordentlich gebrauchen. Die Feinde, die der Mehrzahl nach leicht bewaffnet waren und ohne Bedenken angreifen ober sich zurckziehen konnten, wie sie wollten, wrben von begleichen Unfllen natrlich weniger betroffen. berdies waren sie weit strker an Zahl, da auch von denen, welche anfangs noch unschlssig waren, viele schon um der Beute willen zu ihnen stieen; deshalb konnten sie jene, deren Zahl bereits verringert war denn viele waren in den frheren Schlachten umgekommen um so leichter umzingeln und niederhauen. Darum vollbrachten Varus und die anderen angesehensten Männer aus Furcht, entweder gefangen zu werden oder unter den Hnden er-
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