Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 25

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 25 - unauslschliche Feuer brennen sehen. Auch wirft er groe und kleine Steine aus, und Lavastrme brechen aus seinem Innern herbor und wlzen sich die Abhnge herab.) Am Fu des Vesuvs sind Quellen mit trinkbarem Wasser, aus denen ein Flu namens Drakon entsteht, der bei Nuceria^) vorbeifliet. An den Ufern dieses Flusses schlugen damals die beiden Heere ihre Lager auf. Der Drakon ist zwar nur ein kleiner Flu, aber fr Reiter und Fugnger nicht passierbar, da er in einem engen, tiefen Bett einherfliet und seine Ufer auerordentlich abschssig sind. Ob das durch die vulkanische Natur des Bodens oder die Kraft des Wassers bewirkt ist, vermag ich nicht zu sagen. Die Goten besetzten nun die Brcke, welche der den Flu fhrte, und hatten ihr Lager dicht an derselben. Sie wurde durch hlzerne Trme und Maschinen aller Art, unter anderen auch durch sogenannte Misten2) befestigt, damit die Goten ihre Feinde durch Schsse von oben be-lstigen knnten. An ein Nahgefecht war nicht zu denken, da der Flu, wie schon bemerkt, die Gegner trennte; man trat nur so dicht wie mglich ans Ufer und bescho sich gegenseitig. Auch einige Zweikmpfe kamen vor, wenn ein Gote die Brcke berschritt und dazu aufrief. So lagen die Heere zwei Monate einander gegenber. Und solange die Goten die See beherrschten und zu Schiff Lebens-mittet heranschaffen konnten, vermochten sie standzuhalten, da ihr Lager vom Meer nicht weit entfernt war. Bald aber bemchtigten sich die Rmer der feindlichen Schiffe durch den Verrat eines gotischen Mannes, der den Oberbefehl der die ganze Flotte hatte, und auerdem kamen nun unzhlige Schiffe fr sie aus Sizilien und den anderen Teilen des Reiches. Auerdem lie Narses am Flu-ufer hlzerne Trme aufstellen, welche den Goten allen Mut benehmen muten. Deshalb geraten die Goten, die bereits Mangel an Lebensmitteln litten, in groe Bestrzung und ziehen sich auf einen Berg ganz in der Nhe zurck, den die Rmer auf Lateinisch Mns Lactarms"3) nennen. Dorthin konnten ihnen die Rmer nicht folgen. Aber die Barbaren sollten sofort bereuen, sich dorthin zurck-gezogen zu haben, da sie noch viel greren Mangel leiden muten und gar kein Mittel hatten, fr sich und die Pferde irgend etwas aufzutreiben. Deshalb schien es ihnen besser, den Tod in offener Schlacht zu suchen, als Hungers zu sterben: unerwartet rckten sie vor und machten pltzlich einen Angriff auf die Feinde. Die Rmer wehrten sich den Umstnden gem, d. h. nicht in Reih und Glied nach Schwadronen oder Regimentern unter richtigem Kommando, sondern bunt durcheinander, ohne selbst die gegebenen Befehle hren zu knnen. Dennoch ver teidigten sie sich, so gut es ging, mit aller Kraft. Die Goten hatten ihre Pferde laufen lassen und standen alle zu Fu, mit der Front gegen den Feind, in einer tiefen Phalanx. Als das die Rmer sahen, stiegen sie ebenfalls ab und stellten sich in derselben Formation auf. ^ Jetzt komme ich an die Beschreibung einer hchst denkwrdigen Schlacht und de* Heldenmuts eines Mannes, der in keiner Beziehung einem der sogenannten Heroen nachsteht4). Und zwar will ich von Tejas reden. Die Goten stachelte ihre J) Nucena ist das heutige Rocera, sdstlich vom Besuv. riechen*6 Zeutsch Blhden) waren schwere Wurfgeschtze der Rmer und hp 2?^ Deutet wrtlich Milchberg; er liegt stlich von der Trmmersttte oes alten Stabm, westlich von Nocera. 4) Man bedenke, da es ein Feind des gotischen Volkes ist, der so schreibt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer