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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 26

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 26 - verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Widerstand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf. die nchst-stehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kamps sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen ober warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schbe, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schilb von aufgefangenen Speeren ganz voll war, reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anberen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, ba in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so ba er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreiser nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen feiner Waffentrger herbei, ohne feine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken. Weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen, stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurck-stoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilbe herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. Bei dieser Bewegung war nur einen kurzen Augenblick seine Brust entblt: ein Speer traf ihn, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten taten das aber keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner voneinander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narses und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten, da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt belehrt, wollten sie ihre Meinung ndern und vom Kampf ablassen, nicht um Untertanen des Kaisers zu werden, sondern um bei irgendwelchen anderen Barbaren in Freiheit zu leben. Sie baten, die Rmer mchten ihnen einen friedlichen Abzug gestatten und, billiger Erwgung Raum gebend, ihnen die Gelder als Wegzehrung belassen, die sie in den Kastellen Italiens jeder frher fr sich ausgespart htten. Hierber ging Narses mit sich zu Rate. Sein Unterfeldherr Johannes redete ihm zu, diese Bitte zu gewhren und nicht weiter mit Mnnern zu kmpfen, fr die der Tod keinen Schrecken htte, und nicht den Mut der Verzweiflung auf die Probe zu stellen, der nicht nur fr jene, sondern auch fr ihre Gegner noch verhngnisvoll werden knne. Der
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