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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 59

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
59 Noten, Gesnge, Kalenderkunde, Grammatik und von Fehlern gereinigte Bcher lesen lernen. Denn gar mancher mchte gern wrdig zu Gott beten und vermag es doch nur mangelhaft um der viele Fehler enthaltenen Bcher willen. Duldet auch nicht, da die Knaben durch das Lesen und Schreiben an Fehler gewhnt werden. Mu etwa ein Evangelien-, Psalmen- oder Mebuch abgeschrieben werden, so mgen dies Männer von reisen: Alter mit aller Sorgfalt tun. 2. Quelle: Verordnung der Synode zu Mainz vom Jahre 813 (Lateinisch). bersetzung: Rinn und Jngst, Kirchengeschichtliches Lesebuch. Tbingen 1906. <5. 91. Das Shmbolum und das Vaterunser mu jeder lernen; im Notfall soll er durch Fasten und andere Zchtigung dazu gezwungen werden. Jeder soll seine Shne zur Schule schicken, entweder in ein Kloster oder auerhalb zu einem Priester. Wer nicht anders kann, soll Symbolnm und Vaterunser wenigstens in seiner Landessprache lernen. 3. Quelle: Der Mnch von St. Gallen (Lateinisch)1). I, 3. bersetzung: W, Wattenbach, Notker der Stammler. 5. Aufl. Leipzig 1912. (Gesch. d. d. B. 2. Ausg. Bd. 26.) S. 5 und 6. Als der siegreiche Karl nach langer Abwesenheit nach Gallien heimkehrte, lie er die Knaben vor sich kommen, welche er dem Clemens anvertraut hatte, und hie sie ihre Briefe und Gedichte vorzeigen. Da brachten ihm die Knaben von geringerer und die von niedriger Herkunft die ihrigen der alle Erwartung mit jeglicher Wrze der Weisheit geset, die vornehmen aber wiesen ganz leere und unntze Ware vor. Karl, der sehr weise Kaiser, tat nach dem Vorbilde des ewigen Richters; er sonderte die guten Arbeiter aus, stellte sie zu seiner Rechten und redete sie solcher Gestalt an: Habt vielen Dank, meine Shne, da ihr meinen Befehl zu euerm Frommen nach Krften auszufhren bemht gewesen seid. Jetzt bestrebt euch, die Vollendung zu erreichen, dann werde ich euch gar herrliche Bis-tmer und Klster geben, und ihr werdet immer hochgeehrt in meinen Augen sein." Darauf wandte er fein Angesicht mit groer Strenge zu den links stehenden, erschtterte ihr Gewissen mit flammendem Blick und stie mit furchtbarem Hohn, mehr donnernd als redend, diese Worte gegen sie aus: Ihr Hochgeborenen, ihr Frstenshne, ihr zierlichen und hbschen Leutchen, die ihr traut auf eure Abkunft und euem Reichtum, meinen Befehl und euern Ruhm hintansetzend, habt ihr die Wissenschaften vernachlssigt und im Wohlleben mit Spiel, Nichtstun und leerem Treiben die Zeit verbracht." Und nach diesem Eingang hob er sein er-habenes Haupt und die nie besiegte Rechte zum Himmel und rief gleich einem Wetterstrahl feinen gewohnten Schwur: Beim Herrn des Himmels! Ich gebe nicht viel auf euem Adel und euer hbsches Aussehen, wenn auch andere euch *) Schon zu Lebzeiten Karls, noch mehr aber nach seinem Tode erzhlte man sich im Heerlager, wie im Kloster und in der Bauernstube mancherlei Zge von dem ge-waltigen Herrscher. In diesen Erzhlungen lebte Karl fort als der deutsche Volksknig, der den gemeinen Mann gegen die Vergewaltigungen der Groen schtzt und bermtigen Bischfen und aufgeputzten Hflingen hin und wieder recht derbe Sektionen erteilt. Einen Schatz von solchen sagenhaften Einzelzgen zeichnete im Jahre 883, von Karl dem Dicken aufgefordert, ein Mnch im Kloster St. Gallen auf. Diese Sammlung, die wahrscheinlich von dem Mnch Notker dem Stammler herrhrt, ist uns erhalten. Sie bildet also nicht verbrgte Geschichte, sondern zeigt, wie Karls Bild im Volke lebte.
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