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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 89

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 89 - wenn ihm jemand etwas zu leide tut, so werde ich ihm nach bestem Wissen und Gewissen mit allen Krften beistehen. So wahr mir Gott helfe und dies heilige Evangelium. 49. Heinrich Iv. wird von seinem Sohn verraten. 1105. Quelle: Das Leben Heinrichs Iv. (Lateinisch)^). 10. bersetzung: Ph. Jaffe und Sb. Wattenbach, Das Leben Kaiser Heinrichs Iv. 4. Aufl. von Eberhard. Leipzig 1910. (Gesch. d. b. B. 2. Ausg. Bd. 50.) S. 3234. 10. Das Glck, das ihm lchelte, rasch zu benutzen^), verkndete der Sohn auf Weihnachten einen Reichstag in Mainz, lud die Fürsten ein und sammelte viele um sich, damit allen kund wrde, da er der Dinge Herr sein wolle. Auch der Kaiser entschlo sich, mit seinen Getreuen auf diesem Reichstag zu erscheinen, mit der Absicht, darber Proze zu erheben, ob ihm recht oder unrecht geschehen sei. Auf diese Nachricht frchteten seine Gegner Gefahr fr sich und ihre Sache, wenn er, von seinem Heerhaufen wie von seinem guten Recht geschtzt, sich einfnde, und gaben dem König den argen Rat, mit der Miene eines beraus Reuemtigen dem Vater entgegenzueilen, sich schuldig zu bekennen und um Gnade zu bitten; er mchte sagen, er beklage es, bsen Ratschlgen gefolgt zu sein, er sei zu jeglicher Genugtuung bereit, sobald er nur zu Gnaden aufgenommen wrde, und fnde er so Gelegenheit zur Tat, so mge er sie den, wenn nicht, so knnte das trgerisch Versprochene wie ein treu Gemeintes, die angenommene Haltung wie eine wahrhaftige festgehalten werden. Als er, mit solchen Knsten ausgerstet, zum Vater gelangt war3), fiel dieser, den Worten und Trnen seines Sohnes gern vertrauend, ihm um den Hals, weinte, kte ihn und war freudenvoll, wie jener Vater im Evangelium, da der Sohn, der gestorben war, wieder aufgelebt, da der Verlorene wiedergefunden sei. . . Wie mit erheuchelter Reue, so der--listete er den Vater nun auch durch seine Vorschlge. Er riet, wie man es ihm eingegeben hatte: sie sollten das groe Gefolge entlassen und dann beide mit miger Begleitung sich zum Reichstage begeben; kein Mensch werde ihm ent--gegentreten, da sie sich ja ausgeshnt htten; zgen sie mit solchen Streitmassett auf, so wrde alles verwstet werden. Der Vorschlag wohl vortrefflich, wre er nicht voll Trug gewesen hatte des Vaters Beifall. Das Gefolge ward ent-lassen, und mit nur dreihundert Mann zog er in Begleitung seines Sohnes weiter zum Reichstag. Sie erreichten einen nchtlichen Ruheort4). Da war der Sohn ganz Hingebung fr seinen Vater. Da erfreute die ganze Nacht der Vater sich *) Die kleine, in die Form eines Sendschreibens an einen Freund gekleidete Schrift ist mehr die rhrende Totenklage des unbekannten Verfassers um den eben verschiedenen Kaiser, als eine geschichtliche Erzhlung. Ausgezeichnet durch eine schne Form und eine kunstvolle Darstellung wie kaum ein Werk des Mttelalters, ist das Bchlein auch dadurch bemerkenswert, da sein Verfasser zu den wenigen zeitgenssischen Geschichtschreibern gehrt, die treu auf der Seite des viel angefeindeten Fürsten stehen. 2) Der Kaiser war am Regen von seinem Heere treulos verlassen worden (1105). 3) Vater und Sohn trafen sich in Koblenz. 4)_2)er Ruheort war Bingen.
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