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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 94

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 94 dreimaliges Untertauchen des Kopfes die heilige Handlung; nachdem er ihn dann auf dem Scheitel gesalbt und das weie Gewand angelegt, zog er den Vorhang zurck und hie ihn getauft aus dem Wasser steigen, worauf die Gevattern ihn mit dem Kleid, das sie hielten, bedeckten und ihn herausfhrten. In dieser Weise tausten wir Männer, Frauen und erwachsene Knaben, welche von den Priestern nicht ins Wasser gehoben werden konnten, sowohl in Pirissa, als in anderen Stdten und Burgen, berall, wo die Menge des Volks uns einen Aufenthalt zu machen zwang. 52. Graf Adolf Ii. von Schaumburg im Lande der Wagrier. Um 1150. Quelle: Helmold, Chronik der Slawen (Lateinisch)^). I, 57. bersetzung: B. Schmeidler, Helmolds Chronik der Slawen. 3. Aufl. Leipzig 1910. (Gesch. d. d. L. 2. Ausg. d. 56.) S. 131183. 57. Nachdem diese Angelegenheit so geordnet war, begann Adolf die Burg Segeberg2) wieder aufzufhren und umgab sie mit einer Mauer. Weil aber das Land menschenleer war, so sandte er Boten aus in alle Lande, nach Flandern und Holland, nach Utrecht, Westfalen und Friesland und lie alle die, die unter Landmangel litten, auffordern, mit ihren Familien hinzukommen: sie wrden sehr gutes, gerumiges, fruchtbares, Fisch und Fleisch in berflu darbietendes Land und vorteilhafte Weiden erhalten. Den Holfaten und Sturmarn lie er sagen: Habt ihr nicht das Land der Slawen unterworfen und es mit dem Blute eurer Brder und Vter erkauft? Warum wollt ihr die letzten sein, es in Besitz zu nehmen? Seid die ersten, in das liebliche Land hinber zu wandern, und bewohnt es, und nehmt teil an den Genssen desselben, da euch das Beste davon gehrt, die ihr es aus Feindeshand gerissen habt." Diesem Aufrufe folgend, erhob sich eine unzhlige Menge aus verschiedenen Vlkern, und sie kamen mit ihren Familien und mit ihrer Habe ins Land der Wagrier zum Grafen Adolf, um das Land, das er ihnen versprochen hatte, in Besitz zu nehmen. Zuerst erhielten die Holsaten Wohnsitze an ganz sicheren Orten im Westen von Segeberg an der Trave, auch das Gefilde von Zwentiveld und alles, was sich von der Schwale bis nach Agrimesou und bis zum Plner See erstreckt. Das Darguner Land be-zogen die Westfalen, das Eutiner die Hollnder, Ssel die Friesen^). Das Plner x) Helmold, der neumnstersche Mnch und sptere Pfarrer in Bosau (Holstein), nahm an der Mssionsarbeit und dem Germanisierungswerk in dem rechtselbischen Slawen-land persnlichen Anteil (f um 1180). Was er selbst erlebte, und was ihm befreundete Männer, vor allem Vicelin, mitteilten, das hat er schlicht und wohl auch wahrheitsgetreu in den beiden Bchern seiner bis zum Jahre 1171 reichenden Chronik niedergelegt. Fr unsere Kenntnis der Verhltnisse und Kmpfe im ostdeutschen Kolonisationsgebiet während jener entscheidenden Jahre ist Helmolds Arbeit sehr wertvoll. z) Adolf Ii. aus dem Hanse Schaumburg, das seit 1110 das Grafenamt in Holstein und Stormarn innehatte, verlor als Anhnger der Welsen in den Wirren, die nach Lothars Tode ausbrachen, sein Land. Erst bei der allgemeinen Vershnung im Jahre 1142 erhielt er es zurck. 1143 wurde ihm auch Wagrien bertragen. Der bisherige Besitzer dieses Landes erhielt das Land der Polaben mit Ratzeburg. In jenen Kmpfen war Segeburg verbrannt worden. 3) Zw entin eveld ist wahrscheinlich Bornhved, Agrimesou der Grimmelsberg, sdstlich Bornhved. Das Darguner Land und Ssel liegen einige Stunden sdlich von Eutin.
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