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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 98

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 98 - und im Namen des Reiches besitzen sollte. Von denen aber, welche unberechtigt und blo aus Anmaung der Regalien sich bemchtigt hatten, flssen den Staats-einknften jhrlich ungefhr 30 000 Talentes zu. 9. Auerdem wurde ihm auch von allen das Recht zugestanden und zuerkannt, in den einzelnen Stdten die Podest^), Konsuln und anderen Obrigkeiten mit Zustimmung des Volkes selbst zu whlen, und zwar Männer zu ernennen, welche treu zugleich und klug dem Fürsten seine Ehre, den Brgern und dem Vater-lande die gebhrenden Gerechtsame zu wahren verstnden. 56. Die Zerstrung Mailands. 1162. Quelle: Die Klner Knigschronik (Lateinisch)^). Zu 1162. bersetzung: Dr. Karl Platner, Die groen Klnischen Jahrbcher. Berlin 1867. (Gesch. d. d. V. 13. Jahrh. 3. Bd.) S. 68 -72. 1162. Mailand wurde unterworfen und zerstrt. Wie dies geschah, ist kurz zu berichten. Als infolge des Winters die Straen unzugnglich waren und die Mai-lnder sich schon stark einschrnken muten, suchten sie die Gemter der Fürsten mit schlauen Vorschlgen zu gewinnen, um sie auf irgendeine Art, als sei schon alles erreicht, sicher zu machen und selbst unterdessen aus Brescia oder Piacenza mit vereinten Krften Zufuhr zu holen. Sie richteten jedoch nichts aus und kamen sowohl an Mut als an Krften sehr herunter. Nach vielen Fristen und sehr vielen Rnken, von der uersten Hungersnot und Entbehrung gezwungen. f... ergaben sie sich aus Gnade und Ungnade. Am ersten Tage des Monats Mrz erschienen demnach die Konsuln der Mailnder mit anderen Edlen, gegen zwanzig an der Zahl, kniend, mit bloen Schwertern auf dem Nacken, ffentlich vor dem ganzen Hofe, ergaben ohne jegliche Hinterlist, durch welche sie bei der ersten Unter-werfung den Kaiser getuscht hatten, und ohne jede Verzgerung oder Bedingung sich und ihre Stadt mit Sachen und Personen ihrem Herrn, dem Kaiser, und leisteten die Eide, die ihnen vorgeschrieben wurden, fr sich und fr alle brigen Mailnder. Wiederum am darauffolgenden Sonntag, an welchem passend ge-sungen wurde: Gedenke deiner Milde, o Herr!" (Reminiscere) kamen mehr denn dreihundert ganz auserlesene Ritter der Mailnder mit den erwhnten Konsuln, fielen vor dem Kaiser, der auf seinem Throne sa, nieder, flehten in ebenso schner, wie klagender Rede nur um sein Erbarmen, bergaben die Schlssel der Stadt und von allen Toren und Abteilungen die Hauptfahnen, deren sechs-unddreiig an der Zahl waren, und leisteten selbst die gleichen Eide wie die Kon-suln. Hierauf am Dienstag kam das Volk mit dem Earrocium, was bei uns Standarte genannt wird, und mit der brigen Ritterschar und berbrachte die x) d. s. etwa 16 Millionen Mark. S) Die Podest waren Männer von unzweifelhafter Gesinnung, die als Stellvertreter des Kaisers die Oberaufsicht der die stdtische Verwaltung fhrten. 3) Die Klner Knigschronik, auch wohl die grten Klner Jahrbcher genannt, ist eins der wichtigsten Annalenwerke; jie bringt neben Ortsnachrichten auch Reichsgeschichte von grerem Umfange. Zum Jahre 1162 ist ein Brief des Notars Buchard an den Abt Nikolaus von Siegburg eingefgt. In diesem Briefe schildert der Schreiber, der Augen-zeuge des denkwrdigen Ereignisses war, die Zerstrung Mailands in ausfhrlichster Weise.
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