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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 106

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 106 - Von da brachen wir am nchsten Sonntage auf und zogen geradeswegs nach Laranda, wo wir am ersten Juni rasteten. Hier ward inmitten der tiefen, schweigenden Nacht die Erde von einer solchen Erschtterung heimgesucht, da wir glaubten, es seien die Scharen der Trken der uns gekommen. Wir meinen aber, es sei dies ein Vorzeichen gewesen fr das Schicksal, das den Herrn Kaiser treffen sollte. Da wir nun von da vorrckten, zogen wir nach dem Saleph, wo wir solche Wildheit und Schwierigkeit des Weges beim berschreiten des Gebirges fanden, da wir nur unter dem grten Verlust an Gepck den Saleph an einem Sonntage erreichen konnten. An demselben Tage durchschritt der Herr Kaiser zur Abkrzung des Weges ein reiendes Wasser in den Tlern des Gebirges.....1), und er kam wohlbehalten an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, gedachte er nach den unzhligen und unertrglichen Mhen, die er schon einen Monat lang erduldet hatte, in jenem Flusse zu baden und durch Schwimmen sich zu erfrischen. Hierbei ertrank er nach Gottes Ratschlu. Ein beweinenswertes, unerwartetes Unglck! Wir trugen seine irdischen berreste mit uns hinweg unter gebhrender Verehrung und ge-langten so nach der weitberhmten Stadt Tarsus. Von da zogen wir weiter gen Antiochia und erlitten groen Verlust an unserer Habe. Sechs Wochen lang hatten wir Mangel an Lebensmitteln, weil nichts Kufliches gefunden wurde. So viel der die Menge unserer Fhrlichkeiten, wiewohl wir nur weniges an Euch zu schreiben unternommen haben. Fr die Zukunft erwarten wir Trost von Gottes Barmherzigkeit. 60. Kaiser und Papst. Die Theorie von den zwei Schwertern. Um 1230. Quelle: Sachsenspiegel (mittel und niederdeutsch)2). I, 1. bertragung aus dem Abdruck der ltesten (mitteldeutschen) Leipziger Handschrift bei Julius Weiske, Der Sachsenspiegel. Leipzig 1895. S. 14. Zwei Schwerter lie Gott auf Erden, um die Christenheit zu beschirmen. Dem Papst ist das geistliche gesetzt, dem Kaiser das weltliche. Dem Papst ist auch gesetzt, zu bestimmter Zeit auf einem weien Rosse zu reiten, und der Kaiser soll ihm den Stegreif halten, auf da der Sattel sich nicht wende. Das bedeutet: was dem Papste widersteht und er mit geistlichem Gerichte nicht bezwingen kann, das mge der Kaiser mit weltlichem Gerichte zwingen, dem Papste gehorsam zu sein. So soll auch seine geistliche Gewalt helfen dem weltlichen Gerichte, wenn es deren bedarf. x) An dieser Stelle weist der Text des Briefes eine Lcke auf. $) Der Sachsenspiegel ist die lteste und vorzglichste Aufzeichnung des _ schsischen Rechtes. Spiegel der Sachsen sal diz buch sin genant, wen Sachsen recht ist hie an bekant, als in eyme spigele die vrowen sich beginnen schowen." Der Schffe Eike von Repkow, ein Mann ritterlichen Standes ans der Gegend von Magdeburg, schrieb das Buch um 1230 in lateinischer Sprache nieder und bertrug es auf Anregung des Quedlin-burger Stiftsvogts Hoyer von Falkenstein in die Mundart seiner Gegend. Das Werk eines Privatmannes erlangte in einem groen Teile Deutschlands die Geltung eines Gesetzbuches.
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