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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 107

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 107 -61. Wahl und Weihe des Knigs. Um 1230. Quelle: Sachsenspiegel Iii, 52, 1 und Iii, 57, 1 und 2. bertragung aus Julius Weiske a. a. O. S. 111 und 114. Art. 52. 1. Die Deutschen sollen von Rechts wegen den König whlen. Wenn er von den Bischfen, die dazu gesetzt sind, geweihet wird und aus den Stuhl zu Aachen kommt, so hat er knigliche Gewalt und kniglichen Namen. Wenn ihn der Papst weihet, so hat er des Reiches Gewalt und kaiserlichen Namen. Art. 57. 1. Den Kaiser darf weder der Papst, noch sonst jemand bannen, nach der Zeit, da er geweiht ist, auer wegen drei Sachen: wenn er am Glauben zweifelt oder sein eheliches Weib verlt oder Gottes Haus zerstrt. 2. Bei des Kaisers Kur soll der erste sein der Bischof von Mainz, der zweite der von Trier, der dritte der von Kln. Unter den Laien ist der erste an der Kur der Pfalzgraf vom Rheine, des Reiches Truchse, der zweite der Herzog von Sachsen, der Marschall, der dritte der Markgraf von Brandenburg, des Reiches Kmmerer. Der Schenke des Reiches, der König von Bhmen, hat keine Kur, weil er nicht deutsch ist. Nachher kren des Reiches Fürsten alle, Pfaffen und Laien. Die als erste an der Kur genannt sind, die sollen nicht whlen nach ihrem Belieben, sondern wen alle Fürsten zum Könige erwhlen, die sollen sie zu allererst mit Namen kren. 62. Die Anerkennung der Landesherrlichkeit der Fürsten durch Friedrich Ii 1232. Quelle: Gesetz zugunsten der Fürsten (Statutum in favorem principum)1) bersetzung: Erler a. a. C. Bd. 2. S. 666669. Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit Friedrich der Zweite, durch die Gunst der gttlichen Gnade Kaiser der Rmer und jederzeit Mehrer des Reichs, König von Jerusalem und Sizilien. Wir erhhen den erhabenen Sitz unseres Reiches und ordnen in aller Ge-rechtigkeit und im Frieden die oberste Leitung des Reiches, wenn wir auf die Rechte unserer Fürsten und Groen mit gebhrender Frsorge Rcksicht nehmen; denn wie das Haupt auf den stattlichen Gliedern sich erhebt, so ruht in Kraft unser Reich auf jenen und gedeiht, und solche Erhabenheit kaiserlicher Gre lenkt x) Durch Gewalt und Gewhrenlassen hatten sich in der staufischen Zeit, vor allem seit Heinrichs Vi. Tode, berall in Deutschland landesfrstliche Gewalten gebildet. Die hufigen Verlegenheiten Friedrichs Ii. benutzten die Fürsten, ihre Stellung zu befestigen und rechtlich anerkennen zu lassen. Um die Wahl seines Sohnes Heinrich zum deutschen König zu erreichen, mute er schon 1220 in der berhmten Confoederatio cum prin-cipibus ecclesiasticis (bereinkunft mit den geistlichen Fürsten) den geistlichen Fürsten die Grundzge der Landeshoheit zugestehen. Sein Sohn Heinrich, der fr ihn in Deutschland regierte, sah sich gentigt, auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 1231 den weltlichen Fürsten hnliche Rechte zu gewhren. Dieses Wormser Privilegium ward im nchsten Jahre auf einem Reichstag in Cividale (bei Udine) in Friaul vom Kaiser ausdrcklich be-sttigt. So entstand das berhmte Reichsgesetz zugunsten der weltlichen Fürsten von 1231/1232.
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