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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 137

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 137 - Hundert Gleven, die sie und der alte Herzog Ruprecht und der junge Markgraf von Baden und ihre Helfer beieinander hatten, und mit zweitausend Bauern aus dem Lande derer von Wrttemberg und zogen auch zu dem vorgenannten Kirch-Hofe, vor dem die Städte lagen. Und da beide Heere einander ansichtig wurden, da saen die Herren grtenteils ab von ihren Hengsten und rckten zu Fu an das Volk von den Stdten heran, und sonderlich trat der Junge von Wrttemberg vor den anderen an den Streit. Da stellten sich die Städte zur Gegenwehr und ward ritterlich auf beiden Seiten gefochten. Und alsbald wurde der junge Herr, Graf Ulrich von Wrttemberg, erschlagen und ein Graf von Lwenstein, einer von Werdenberg und gegen sechzig Ritter und Edelknechte, die ihnen nachfolgten. Beim ersten Zusammensto wurde der Streit den Herren abgewonnen, so da sie verzagten. Da strkte der alte Graf von Wrttemberg ihren Mut; er rief den Herren zu und sprach: Sehet, wie die Städte fliehen! Fechtet unerschrocken! Bald sind sie alle in unseren Hnden." Da meinten etliche, die hintenan bei dem Streit waren, es wre also, und begannen zu fliehen. Unterdessen kamen die Herren von Bsch und der Vogt von Rosenfeld herzugeeilt mit hundert Gleven, die waren geruhet, und vernichteten der Städte Heer. Da wurde alsbald den Stdten der Streit wieder abgenommen, so da sie unterlagen. Also siegten die Herren und behielten das Feld. Hiermit war der Streit entschieden. Es wurden von den Stdten erschlagen gegen tausend Mann und gefangen gegen sechshundert; die anderen entrannen. Doch in der Herren Heer ward erschlagen der junge Graf von Wrttemberg und andere, als zuvor gesagt ist, und andere Bauern. Dieser Streit geschah an einem Sonntage frh am Bartholomusabende nach Gottes Geburt im Jahre 1388j). 82. Die Erhebung der Znfte in Braunschweig. 1374. Quelle: Hermann Bote, Das Schichtbuch der Stadt Braunschweig (Niederdeutsch)^. bertragung: Erler a. a. O. Bd. 3. E. 452457. An einem Montage, vierzehn Tage nach Ostern, als St. Peters Tag war'), um acht Uhr morgens, da war der Rat mit den Gildemeistern zusammen im Remter4) bei den Brdern wegen der Verhandlung, die der Rat angeknpft hatte mit dem Rate zu Magdeburg. Und es begannen die Gildemeister mit dem Rate zu streiten und schickten heimlich in den Hagen 5) und lieen ein Gercht aus- *) Der Kampf fand also am 23. August 1388 statt. *) Am Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb der sonst unbekannte Braunschweiger Hermann Bote sein Schichtbuch, d.h. Buch des gewaltsamen Geschehens; er erzhlt darin ausfhrlich und lebendig, aber einseitig vom Standpunkt der Geschlechter aus alle Aufstnde, die in der Zeit von 12931510 die Znfte, hier oft Gilden genannt, gegen den patrizischen Rat der Stadt unternahmen. 3) Der Ausstand begann am 27. April 1374. 4) Remter ist der Speise- und Versammlungssaal im Kloster. 5) Die Stadt Braunschweig ist allmhlich aus fnf Weichbilden (Brunswik, Altstadt, Hagen, Neustadt, Sack) zusammengewachsen, die damals noch getrennte Verwaltungen hatten, daher auch die vielen Brgermeister.
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