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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 138

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
streuen. Dies bernahm ein Kleinschmied aus dem Meinhardshofe. Das Gercht aber sagte, der Rat hielte die Gildemeister bei den Brdern fest und wolle sie tten. Bald vernahmen die Burmeisterdas Gercht; sie riefen dem Rate im Remter zu, die Gemeinde komme gelaufen und wolle den Rat erschlagen. Trotz-dem ging ein jeder nach Hause, um zu essen. An demselben Tage hatten die Gilden Morgensprache, und waren Schuster und Gerber auf dem Schuhhofe ver-sammelt. Dahin kamen ihre Gildemeister aus der Zusammenkunft bei den Brdern und berichteten ihnen den Handel. Dicht bei dem Schuhhofe wohnte in dem Hause zu den Sieben Trmen der Brgermeister Tile vam Damme. Dies Haus griffen die Schuhmacher und Gerber an. Hierauf lief ihnen das Volk der Gemeinde zu und steckte das Haus in Brand. Da lie sich Tile in ein Nachbarhaus bringen; denn er hatte das Podagra in den Fen. Hier fand er im geheimen Gemach ein Versteck. Mittlerweile trug man sein Eigentum aus dem Hause, ri man seinem Weibe und seinen Kindern die Kleider vom Leibe und stie sie nackt aus dem Hause..... Die Menge des Volkes vor Tile vam Dammes Haus wuchs immer mehr an, und niemand war da, der ihr steuerte oder steuern wollte. Ja, es befanden sich unter ihr viele von den angesehenen Brgern, die dem Volke gnstig gestimmt waren. Da ergriff man auch den Brgermeister vam Damme und schleppte ihn in den Hagen nach dem Hause Ekermanns, welcher am Wassergraben nach der Katharinenpfarre hin wohnte. Hier knebelte man ihn an eine Sule fest. Dann strmten sie wieder hinaus wie die tollen Sauen. Die Tore der Stadt aber wurden fest geschlossen. So wurden noch mehrere Brgermeister und die reichen Leute aus den Geschlechtern ergriffen. Man warf sie in den Diebeskeller, sonderlich den Brgermeister Ludolf von Jngeleben im Hagen; den setzten sie in den Keller der Altstadt. Alle wurden beschatzt und ihres Leibes und Gutes beraubt .... Dies trug sich am Montage zu. Mittwoch darnach kamen sie mit groem Hochmut und Prahlen mit den zwei Brgermeistern Tile vam Damme und Hans vom Himstede und zogen mit ihnen auf den Hagenmarkt, und sie lieen ihnen das Haupt abschlagen auf weien braunfchweigifchen Laken. Sie aber hatten solches nicht verschuldet; es geschah ihnen dies mit Gewalt. Hierauf zogen sie mit zwei anderen Brgermeistern, Hermann vom Gustede und Hennig Luzeken, in die Neustadt vor den Weinkeller und lieen ihnen hier die Kpfe abschlagen. Und zwei Brgermeister lieen sie vor ihren eigenen Husern tten, Hans von Gottinge und Brun von Gustede .... Viele von den reichen Leuten waren der die Mauer entkommen; die ver-bannten sie, wie auch die, welche sie noch gefangen sitzen hatten. Etliche lieen sie schwren, sich von der Stadt bis auf zehn Meilen fern zu halten. Von diesen Eiden erlste sie der Papst, weil sie in Lebensnot geschworen hatten. Einige wurden von ihnen begnadigt; sie wurden eingelegt und muten schwren, sich in ihren Husern zu halten2). Ihr Gut wurde nachher abgeschtzt .... *) Als Bauermeister sind hier wahrscheinlich die Vorsteher der Dingpflichtigen eines Gerichtsbezirks aufzufassen. 2) Sie erhielten Haft in ihren Husern.
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