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1. Altertum und Mittelalter - S. 56

1911 - Stuttgart : Bonz
56 Innenraum, der Cella, ist untergegangen,"aber von den'skulpturen, mit denen die Stirnfelder (Metopen), noch mehr die Friese und die Giebel-selder geschmckt waren, sind gengende Reste erhalten, die einen Ein-blick in eine unvergleichliche Kunst gewhren. Ebenbrtig diesem Tempel war der Eingang zur Burg, die Propylen, ganz aus pentelischem Marmor, deren Erbauung fast 11 Mill. kostete. Und wie manches Pracht-werk fand sich auerdem dort! So das in den zierlichsten jonischen Formen erbaute Erechtheion, ein verschiedenen Gttern geweihter Tempel, der reizende Mkatempel, der Tempel der siegverleihenden Athene, beide während des peloponnesischen Krieges geschaffen. Auch die Stadt selbst barg herrliche Bauten in sich, wie das Theseion, das besterhaltene^Bei-spiel eines dorischen Tempels. Auch im brigen Griechenland fehlten groe Knstler mcht, der grte Polykletos aus Sikyon, ein Dorer, der in Argos lebte, ein jngerer Zeitgenosse des Phidias, dem ihn das Altertum zur Seite stellte, Meister in Bildwerken von Bronze (der Speertrger u. ct.). 2) Auch in der Literatur, insbesondere der Poesie, bezetchnet die perikleische Zeit einen Hhepunkt. Spter als das Epos entwickelte sich in Griechenland die Lyrik, zuerst die ernste, ruhig betrachtende, auch mohl satyrische Elegie (d. h. die Dichwug in Distichen = Hexameter und Pentameter), wie sie Tyrtos (c. 680, S. 40) und Solon anwandten; die lehrhafte Fabel des sop (c. 550), vor allen: das etgent-liche lyrische Lied, dessen berhmteste Snger die drei Lesbier waren, der sagenverherrlichte Arion, der geniale Alkos, die leidenschaftliche Sappho (um 600); spter der durch seinen Tod bekannte Jbykos und Anakreon von Teos (c. 550), der unermdliche Snger von Liebe und Wein, der wie der jngere Simonides (f 468) den Hos der Peisistratiden schmckte. Letzterer hat auch den Thermopylenkmpsern die Grabinschrift verfat. Jnger als er war der Thebaner Pindaros (f 442), dessen gefeierte Lieder meist die Sieger in den Festspielen verherrlichten. -Im 5. Jahrhundert kam die dramatische Poesie zu ihrer schnsten Ent-faltung. Das Drama (Tragdie und Komdie) erwuchs aus den Festen des Weingottes Dionysos oder Bacchos; den Chorliedern, dte dabei zu Ehren des Gottes gesungen wurden, fgte man etwas lebendige Handlung hinzu, indem man Chorfhrer und Chor vermummte, dem Chor emen Sprecher, einen Schauspieler, gegenberstellte, der, bald mit wechseln-dem Kostm, eine Dichtung vortrug. Den Inhalt bildete etn Stuck des Dionysosmythus. Bald nahm man den Stoff auch aus anderen Ge-bieten. Zum eigentlichen Drama wurde die Auffhrung erst, als Aschylos einen zweiten, Sophokles den dritten und letzten Schauspieler auftreten lie. Die drei groen dramatischen Dichter waren Athener: Aschylos (525456), der bei Marathon mitkmpfte; Sophokles (496406), der glnzendste Vertreter des perikleifchen Athen, der schon unter dem ^nng-lingschor bei der Siegesfeier nach der Schlacht von Salamis mitwirkte, als Mann des Perikles Genosse im Feldherrnamt war, sie beide nach Homer die grten Dichter Griechenlands; endlich der jngere Cnnpldes, der angeblich am Tag von Salamis geboren ist, sich den beiden andern aber nur in bedeutendem Abstand anreiht, ein Vertreter der durch die Sophisten aufgekommenen Aufklrung (480406). Von Aschylos, einem ernsten Dichter voll Frmmigkeit und Vaterlandsliebe, haben wir
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