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1. Altertum und Mittelalter - S. 72

1911 - Stuttgart : Bonz
zur Herrschaft. Der 23jhrige stattliche Jngling, in manchen Zgen ein echter Sohn seines halbbarbarischen Volkes, jhzornig und trunkschtig, aber dabei griechischer Sprache vollstndig mchtig, tapfer und vor allem ein Meister aller Rnke, schlau und gewissen--los, verstand es, rasch sein Reich zu einer bedeutenden Macht zu erheben. Vor allem organisierte er das Kriegswesen neu: der Kern des Heeres war die schwere Infanterie, die mit dem groen erzbeschlagenen Rundschild und der 56 m langen Stolanze bewaffnete Phalanx, welche, auergewhnlich tief aufgestellt (16 Mann tief), mit ihrer starren Front und dem vorgestreckten Speerwald wie eine unangreifbare Mauer dastand" und deren Stoe ein Heer nicht leicht standhielt. Jeder freie Mann war zum Dienst in diesem Heer verpflichtet. Der kriegerische Adel stellte dem König die schwere Reiterei. 3. Ende der griechischen Freiheit. Philipps Streben ging dahin, 1) die griechischen Kolonien an der makedonischen Kste sich zu unterwerfen, 2) in Griechenland selbst festen Fu zu fassen, um 3) sich zum Herrn von Griechenland zu machen. Widerstand war bei diesem Beginnen nur von Athen zu erwarten, da Sparta auer--halb des Peloponnes keine Rolle mehr spielte und Theben seit 362 in ein unpolitisches Stilleben zurckgesunken war. Aber auch Athen raffte sich erst spt zur Erkenntnis der Gefahr auf. Zu-.nchst wurde es durch den unglcklichen Bundesgenossenkrieg (357355) beschftigt, der den neuen Seebnnd von 378 zerstrte oder doch sehr schwchte, die Finanzen zugrunde richtete und Athen um seine letzten groen Feldherrn, Chabrias, Jphikrates, Timotheos, brachte. Darauf trat eine Zeit vlliger Ermdung ein, in der das Volk nur noch fr Erwerb und Genu des Lebens Sinn hatte. Zwar trat seit etwa 350 der grte Redner Griechenlands, Demosthenes, mit der Macht seiner gewaltigen, von hohem sittlichen Ernst und feuriger Vaterlandsliebe getragenen Beredsamkeit dem Streben des treulosen Halbbarbaren entgegen. Aber nur langsam gelang es ihm und seinen Gesinnungsgenossen, gegenber den zahlreichen Vertretern einer friedlichen Politik durchzudringen. Auer den eigentlichen bezahlten Parteigngern Philipps, wie dem glnzenden Redner schines, dem zum groen Redner nur der sittliche Adel fehlte, gab es auch optimistische Patrioten, wie den greisen Redner Jsokrates, die von Philipp die Einigung Griechenlands zum Kampf gegen Persien hofften; hoffnungslose Pessimisten, wie den wackeren Phokion, einen Mann von fleckenloser Rechtschaffenheit und einen ausgezeichneten General, dem es unmglich schien, mit den attischen Sldnern die makedonische Phalanx zu bestehen; endlich bequeme Freunde des Friedens um jeden Preis. brigens dauerte es lange, bis es nur zu diesem Ringen der Parteien kam. So konnte Phi-lipp rasch seinem Ziele sich nhern. 1) Zuerst erlagen ihm die
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