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1. Altertum und Mittelalter - S. 153

1911 - Stuttgart : Bonz
153 zeichen bestimmt, fr das Christentum und besiegte seinen Gegner 312 vor den Toren Roms; Maxentius versank an der milvischen Brcke in den Fluten des Tiber. So wurde Konstantin zunchst Herr des Westens, während im Osten Licinius nach Besiegung seines Nebenkaisers die Herrschast erlangte. Auch zwischen den beiden bergebliebenen Kaisern kam es zum Streit. Beim ersten Krieg (314) unterlag Licinius und mute den Frieden mit dem Verzicht auf ganz Jllyricum erkaufen. In der folgenden Friedenszeit begnstigte Konstantin immer mehr das Christentum. Licinius da-gegen schlug sich im Groll gegen seinen mchtigen Schwager immer entschiedener auf die heidnische Seite. Der Kampf, der 324 ausbrach, war so nicht nur ein Kampf um die Alleinherrschaft, sondern auch der Entscheidungskampf zwischen Christentum und Heidentum. Li-cinius wurde bei Adrianopel, im Hellespont, bei Chalcedon ge-schlagen und zur Abdankung gezwungen. Konstantin war Allein-324. Herrscher. Schon im folgenden Jahr wurde Licinius in Thessalonich auf Konstantins Befehl gettet. b. Konstantin als Regent. 1) der Konstantins persnliche Stellung zum Christentum ist viel gestritten worden. Es ist keine Frage, da sein Leben dunkle Flecken zeigt: er hat seinen Schwieger-vater Maximian, seinen Schwager Licinius und, was noch schlimmer ist, dessen Sohn, ein elfjhriges Kind, ja seinen eigenen Sohn, den tapsern Crispus, vielleicht auch feine rnkevolle Gemahlin Fausta umbringen lassen. Dennoch wre es verkehrt, seine Wendung zum Christentum nur als die Tat eines klug rechnenden Politikers anzu-fehen. Wenn Konstantins Leben auch nicht die Frchte des christlichen Glaubens zeigt, so darf man ihm darum doch eine gewisse christliche berzeugung nicht absprechen, die sich freilich mehr nur auf die all-gemeinen Wahrheiten von dem einen hchsten Gott, Vorsehung und Gericht beschrnkte. Sicher war er ein groer Politiker; aber bei der groen Wendung zum Christentum haben ihn nicht nur politische, sondern auch religise Beweggrnde bestimmt. 2) Jedenfalls hat er dem Christentum zum Sieg verholfen. Gleich nach dem Sieg an der milvischen Brcke hat er gemeinsam mit Licinius das Toleranz -ebift von Mailand erlassen (313), das den Christen vollstndige 331. Religionsfreiheit gewhrte. Von da an hat er immer entschiedener das Christentum begnstigt, ohne es zur eigentlichen Staatsreligion Zu erheben. Whrend er die Wrde des Pontifex rnaximus behielt, lange noch Mnzen mit heidnischen Inschriften schlagen lie und gestattete, da ihm ein Tempel geweiht wurde, während manches daraus hindeutet, als habe er Christentum und Heidentum auf dem neutralen Boden einer allgemeinen beistischert Religion vereinen wollen, trat feine Gesetzgebung dem Christentum immer nher: a, er rumte demselben mancherlei Vorrechte ein, befreite z. B. die christlichen Geistlichen von der Verpflichtung, die kostspieligen
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