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1. Altertum und Mittelalter - S. 205

1911 - Stuttgart : Bonz
205 meist unbedeutende Männer, die in ihren eigenen Lndern wenig Macht besaen und ihre Kraft in gegenseitigen Streitigkeiten verzehrten. Den gefhrlichen Feinden, die das Reich von auen angriffen, waren sie selten gewachsen. 1) Vor allem lstig waren die Seeruberzge der heidnischen Normannen, die von den norwegischen Fjorden aus unter ihren Seeknigen die christliche Welt beunruhigten. Ohne Magnetnadel durchfuhren diese Wikinger" (viking = Krieger) auf ihren leichten Fahrzeugen die See, griffen Britannien und die benachbarten Inseln an, fuhren in die Mn-dngen der Elbe, des Rheins, der Seine und Loire, der Garonne und Rhone ein und verwsteten auch das Innere der Lnder, zerstrten Hamburg und Rouen, suchten selbst die Ksten von Galizien, Lusitanien und Andalusien auf, fuhren ins Mittelmeer ein und brandschatzten Italien und Sizilien. 2) Gleichzeitig wurde das Reich von Sden her von den Arabern be-unruhigt, die Sizilien einnahmen, in Unteritalien sich festsetzten und sogar (896) Rom angriffen und die Peterskirche ausplnderten. 3) Das oft-frnkische Reich, das von diesen Feinden nur ausnahmsweise heimgesucht wurde, hatte an den Slaven gefhrliche Untertanen und Nachbarn, mit denen immer wieder gekmpft werden mute. b. Von den drei Teilreichen hatte das mittlere, das Reich Lothartz, ein knstliches Gebilde, ohne innere Einheit, so gestaltet, damit die Kaiser-stadt Aachen mit Rom in einem Reich vereinigt wrde, die krzeste Dauer. Lothar starb frh (855), ebenso zwei von seinen drei Shnen. Nach dem Tod Lothars Ii., der die lothringisch-friesischen Gebiete beherrscht hatte (nach ihm ist Lothringen = Lotharii regnum benannt), teilten Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche im Vertrag von Meersen (bei Maastricht) 870 Lothringen, wodurch das Werk von Verdun vervollstndigt wurde. Nach diesem Vertrag schied der Unterlauf der Maas etwa von Lttich an, die Mosel und der Vogesenkamm die beiden Gebiete, so da Ludwig der Deutsche den grten Teil der friesischen Gebiete, Aachen und Kln, Trier und Metz, Straburg und Basel erhielt, während Verdun, Toul, Besanyon, Vienne dem westfrnkischen Reich zufielen. Wenn auch nicht alle germa-nifchen Stmme die Grenze lief im Norden ganz durch germanisches Gebiet , so doch die meisten waren in einem ganz germanischen Reich unter einem Zepter vereinigt, der Rhein gehrte von der Quelle bis zur Mndung den Deutschen an. Schon 875 erlosch Lothars Haus. c. Unerfreulich war auch die Geschichte des westfrnkischen Reichs. Karl der Kahle, der viel begehrte, aber sein Reich weder zu schtzen noch in Ordnung zu halten verstand, bemchtigte sich, als Lothars letzter Sohn gestorben war, mit Hilfe des Papstes auch noch der Kaiserkrone (Karl Ii. 875877). Er wollte auch den Shnen Ludwigs des Deutschen ihr Erbe rauben, zog sich dabei aber 876 eine entscheidende Niederlage bei An-dernach durch den jngeren Ludwig zu. Nach seinem Tod kamen der sein Reich schlimme Zeiten: die Normannen richteten um 880 im Besitz Englands ihre Angriffe mit Macht auf das Reich. Da in wenigen Jahren Karls des Kahlen Nachkommenschaft bis auf einen unmndigen Enkel (Karl den Einsltigen) ausstarb, boten die Westfranken dem ostfrnkischen König, Karl dem Ticken (Kaiser Karl Iii.), ihre Krone an. Er vereinigte so das ganze Reich noch einmal unter seiner Herrschaft (885887). Die Westfranken hatten ihn gerufen, weil sie in ihm einen Retter von der Nor
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