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1. Altertum und Mittelalter - S. 207

1911 - Stuttgart : Bonz
207 die merkwrdige Flschung der pfeudo - isidorischen Dekretalien bei (so genannt nach dem angeblichen Verfasser, Bischof Isidor von Sevilla f 636). Um 850 entstand im Westfrankenreich jene Sammlung von alten ppstlichen Dekretalien und Konzilsbeschlssen. der 90 von diesen alten Papstschreiben waren erdichtet. : Die Sammlung ging darauf aus, die Bischfe gegen die Fürsten und die weltliche Gewalt zu schtzen. Kein Laie kann einen Bischof richten; nur Bischfe knnen der einen Bischof ein Urteil fllen; das endgltige Urteil steht nur dem rmischen Bischof zu. Im Interesse der Bischfe wird der Primat des Bischofs von Rom in der strksten Weise betont. Die Flschung fand bald ihren Weg nach Rom, wo sie fortan als Hauptgrundlage fr die ppstlichen Ansprche verwertet wurde. Dieses Werkzeug wurde im guten Glauben an seine Echtheit zuerst von Nikolaus I. (858867) gehandhabt. Sein Pontifikat ist bedeutsam dadurch, da er 1) in der Ehesache des Knigs Lothar Ii., der seine Gemahlin verstie, das oberste Richteramt auf Erden mit Erfolg beansprucht hat, 2) den Versuch machte, auch die griechische Kirche seinem Gebot zu unterwerfen. Er fand dabei an dem gelehrten Patriarchen Photius einen gewandten Gegner. Der Kampf diente nur zur Ver-grexnng der Kluft zwischen Rom und Konstantinopel, die unter Leo Ix. 1054 zur vlligen Scheidung fhrte. Auf der Hhe, die Nikolaus I. einnahm, behauptete sich freilich das Papsttum noch nicht, es geriet vielmehr im 10. Jahrhundert in traurigsten Verfall. Zweite Periode. Die Hhezeik des Mittelalters. Kaisertum und Papsttum. Die Kreuzzge. I. Die Aufrichtung des deutschen Reiches unter den schsischen Kaisern. 1. Deutschland unter den letzten Karolingern. Das oft - frnkische Reich (von einem deutschen Reich war noch nicht die Rede) war noch das krftigste unter den karolingifchen Reichen, dennoch entging es dem allgemeinen Verfall nicht, a. Ludwig der Deutsche (843876), der tchtigste Sohn Ludwigs des Frommen, schob durch den Vertrag von Meersen (870) die Grenze bis zur Schelde, zu den Vogesen, Mosel und Maas vor. Nach heutiger Lnderver-teilung wurden Belgien diesseits der Schelde, Luxemburg, die fran-zsischen Departements Vogesen und Meurthe-et Moselle vollstndig, von den Departements Ober-Marne, Maas, Ardennen, Nord Teile an das Ostreich angeschlossen." Diese Reichsgrenze blieb so bis zum Westflischen Frieden. Ludwig hatte mit seinem Bruder Karl manchen Streit, sonst kmpfte er glcklich mit den Normannen wie
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