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1. Altertum und Mittelalter - S. 229

1911 - Stuttgart : Bonz
den Kaiser seine Verbndeten im Stich. Dann wurde (um Weih-nachten 1105) Heinrich, als er den Rhein heraufzog, von dem Sohn in Koblenz durch schnde Borspiegelungen bewogen, ihm ohne Heer nach Mainz zu solgen. Verrterischer Weise wurde der Kaiser dann aus der Burg Bckelheim bei Kreuznach gefangen gesetzt, darauf zum Verzicht auf die Krone und zu einem entwrdigenden Sndenbe-kennwis gezwungen. Aber er entwich aus Ingelheim, wo man ihn so erniedrigt hatte, und erklrte alles, was er getan, sr erzwungen und ungltig. Noch fehlte es ihm nicht an Anhngern. Namentlich die Rheinstdte waren fr ihn. Da starb er am 7. August 1106 zu Lttich, erst 56 Jahre alt. Die Leiche des gebannten Kaisers war im Dom in Lttich beigesetzt worden; sie mute wieder ausgegraben werden. Auch im Dom von Speyer versagte ihm die Kirche die Ruhesttte. In einer uugeweihten Kapelle blieb sie sast sns Jahre stehen, bis Heinrich V. die Lsung des Bannes erzwang und sie am 7. August 1111 unter grtem Pomp im Dom beigesetzt wurde. Die unteren Klassen des Volkes haben dem kniglichen Dulder, der ^/ ihnen ein gtiger und freigebiger Vater war, ein dankbares Andenken fast*. bewahrt, seine glnzenden Eigenschaften haben auch seine Gegner an- t/ t erkennen mssen. ^ 5. Heinrich V. (11061125). a. Glckliche Anfnge. D>ernoe-junge König, hart und finster, treulos und gewaltttig, aber ein ge-schicktet Staatsmann, hatte versichert, da er die Kirche ehren wolle wie seine Mutter, den Papst wie seinen Vater. In der Tat hielt er an der Investitur entschieden fest und bereitete dem Papst schwere Enttuschungen. Als der König in Italien erschien und sich Rom nherte, kam es zwischen ihm und dem Papst Paschalis Ii. (Uli) zu einem Vertrag, der den Jnvestiturstreit so schlichten sollte, da weder Kaiser noch Papst seinem Standpunkt etwas vergab: der Kaiser ver-Richtete auf die Investitur, der Papst auf alle Regalien, d. h. alle weltlichen Rechte der Bischfe und bte, die sie vom König zu Lehen hatten, Städte, Herzogtmer, Markgrafschaften u. dgl. Der Papst, ein frherer Mnch, war offenbar bereit, die Freiheit der Kirche selbst mit dem Verzicht auf alle uere Macht zu erkaufen. Als aber das bereinkommen in der Peterskirche verkndigt wurde, entstand ein Sturm des Unwillens unter den deutschen Fürsten. Der Vertrag war unausfhrbar. Da nahm Heinrich den Papst mit den Kardinlen in der Peterskirche gefangen und brachte ihn zur Gewhrung der Kaiserkrnung und Einrumung der Investitur. Aber die Kirche erkannte die erpreten Zugestndnisse nicht an: das Jnvestitnrverbot wurde erneuert, der neue Jscharioth" selbst gebannt, ohne Mit-Wirkung des Papstes, der durch ein eidliches Versprechen daran ge-hindert war. b. Innere Kmpfe. Der König war Sieger, wenn ihm die Fürsten treu blieben. Aber die Erfahrungen seines Vaters blieben
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