Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Altertum und Mittelalter - S. 247

1911 - Stuttgart : Bonz
247 die feste Hand am Steuer, während der mchtigste Papst den Stuhl Petri bestieg. B. Die letzten Hohenstaufen und die letzten Kreuzznge. 1. Papst Innocenz Iii., Philipp von Schwaben und Otto Iv. a. Innocenz Iii. (11981216). Mit Innocenz (Lothar, Graf von 1198. Conti), der in dem ungewhnlich jungen Alter von 37 Jahren den ppstlichen Stuhl bestieg, erreichte das Papsttum seinen Hhepunkt. Er war ein Mann von scharfem Verstand, groer Weltklugheit und Willensstrke, ein gelehrter Theologe und ausgezeichneter Jurist, vor allem ein hervorragender Staatsmann, der freilich auch bedenkliche Mittel nicht scheute, in seinem Leben, abgesehen von bermiger Frsorge fr feine Familie, ohne Tadel. Von seiner Wrde hatte er die hchste Vorstellung: er sah in sich nicht nur den Stellvertreter Petti, sondern den Vikar Christi und Gottes, dem die ganze Welt zu regieren aufgetragen, dem das weltliche wie das geistliche Schwert bertragen ist, den Kaiser bertreffend wie die Sonne den Mond. Es waren nicht leere Ansprche. Untersttzt durch die Gunst der Zeit-umstnde hat er viel erreicht. Vielleicht hat nie ein Mensch die Machtslle besessen, die Innocenz Iii. 1215 zu Gebote stand." 1) In Italien gelang ihm der Sturz der deutschen Herrschaft in der Mitte, der deutschen Verwaltung in Sizilien. Aus Reichsgebiet bildete er den Kirchenstaat von neuem, einen breiten Streifen vom tyrrheni-fchen zum adriatifcheu Meer (S. 249). In Sizilien leistete Heinrichs Witwe ihm den Lehenseid und setzte ihn bei ihrem Tod zum Vormund ihres Sohnes Friedrichs Ii. ein. 2) Weithin erstreckte sich seine geist-liehe Herrschaft. In Deutschland gebot er als Schiedsrichter der streitenden Könige; er zwang Philipp August von Frankreich durch das Interdikt, seine verstoene Gemahlin wieder zu sich zu nehmen; er ntigte Johann von England sogar zur Anerkennung der ppstlichen Lehenshoheit (1213); die Könige von Portugal und Bulgarien waren seine Vasallen. Der Iv. Kreuzzug brachte ihm den Triumph, einen katholischen Patriarchen fr Konstantinopel ernennen zu drfen. So war auch Byzanz der rmischen Kirchenform eingegliedert". 3) Gegen die Hretiker (Ketzer) Frankreichs (s. u.) entfesselte er die Kreuz-zge (12091229) und begrndete ihre Aufsprung und Bestrafung durch die Inquisition oder das Glaubensgericht (1215). 4) Das Iv. Laterankonzil in Rom (1215) bezeichnete den Hhepunkt der Papstgewalt. Die Gesandten der Fürsten von Cypern und Jeru-salem waren anwesend und fgten sich der geistlichen Heerschau an. Diese aber bestand aus 71 Erzbischsen und Patriarchen, darunter die von Konstantinopel und Jerusalem in Person, die von Antiochien und Alexandrien in Vertretung, im ganzen 412 Bischfen, 800 bten und Prioren". Auf diesem Konzil wurde die Transsubstantiations-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer