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1. Altertum und Mittelalter - S. 303

1911 - Stuttgart : Bonz
303 Papst gegenber machte es seine hhere Autoritt krftig geltend und zwang ihn trotz seines Widerstrebens zur Anerkennung. Dabei ent-sprach seine Zusammensetzung wenig der kirchlichen Ordnung: niedere Geistliche und sogar Laien wurden als stimmberechtigte Mitglieder zugelassen. Bischfe waren zuzeiten nur sehr wenige auf dem Konzil. Das Konzil stimmte nicht nach Nationen ab. Die franzsische" Partei unter dem Kardinal Louis d'altemand war viel strker als die ppstliche oder Legatenpartei. So begann das Konzil mit Energie an die Reformation der Kirche zu gehen. Es schaffte die Einnahmen der Ppste aus der Erteilung und Besttigung kirchlicher mter, die Annaten u. dgl. (S. 283) ab, ohne sich um den Ersatz fr diese Ein-nahmequellen zu bekmmern. Man wollte den Aussaugungen der Völker ein Ende machen, aber auch die Macht der Ppste schwchen. Ein franzsischer Bischof sagte: Entweder mssen wir den apostolischen Stuhl aus den Hnden der Italiener reien oder so rupfen, da nichts daranliegt, wo er bleibt." Ja das Konzil griff sogar in die Verwal-tung der Kirche ein. Darber zerfiel es vllig mit dem Papst Eugeniv. Als Papst und Konzil sich nicht der den Ort einigen konnten, wo mit den Griechen der ihre Union mit der rmischen Kirche verhandelt werden sollte, verlegte der Papst das Konzil nach Ferrara (spter Florenz). Das Konzil in Basel, das jetzt die meisten Bischfe verlieen, wurde immer khner. Es erklrte den Papst sr abgesetzt und es whlte einen Gegenpapst Felix V. (Herzog Amadeus von Savoyen). c. Konzil, Papst und Kaiser. Aber das Konzil setzte seinen Beschlu nicht durch. Der abgesetzte Papst hatte den Triumph, auf einem Konzil in Florenz (14381439) wirklich die Union d. h. die Unterwerfung der Griechen unter den Papst zu erreichen. (Sie war freilich nicht von dauernder Bedeutung.) Frankreich und die Kur-frsten nahmen wohl die Reformbeschlsse, nicht aber die Absetzung des Papstes an. Entscheidend war die Haltung Friedrichs Iii. Er lie sich durch seinen Rat, den geistreichen Enea Silvio de Piccolo-mini, der aus einem Parteignger des Konzils und Sekretr des Gegenpapstes zum Berater des Knigs geworden war und als Pius Ii. Papst werden sollte, bewegen, seine Obedienz, d. h. seine Unterwerfung unter Eugen um die Kaiserkrone und 100 000 Gold-gulden zur Romfahrt nebst 221 000 Dukaten zu verkaufen (1446). Durch Geld wurde der Bund der Kurfrsten gesprengt. Auf dem Sterbebett nahm Eugen Iv. die Obedienzleistung des Knigs und der Kurfrsten entgegen. Im Wiener Konkordat (1448) wurden die Zugestndnisse des Papstes noch unbestimmter gefat und auch der ausbedungene Rest wurde unter Friedrichs Gleichgltigkeit mit Fen getreten. Der Papst hatte gesiegt. Das Basler Konzil, das sich zuletzt nach Lausanne begeben hatte (1448), lste sich dort 1449 auf. Die Form wurde bis zuletzt gewahrt: zuerst dankte der Gegen-papst Felix V., dem der rmische Papst Nikolaus V. gnstige Be-
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