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1. Altertum und Mittelalter - S. 311

1911 - Stuttgart : Bonz
311 ritterliche Brautwerbung um Marie von Burgund als Teuerdank" (d. h. der auf teuerlicheabenteuerliche Taten Bedachte) verherrlichen lassen; aber er arbeitete zugleich an einer Umgestaltung des Kriegs-Wesens und hatte einen Sinn fr neue politische Gedanken und Be-strebungen. Durch seine unruhige Planmacherei, mehr im Interesse seiner Hausmacht als des Reiches, zusammen mit seiner bestndigen Geldnot hat er seinem Ruf und Erfolg geschadet; aber fr die Schpfung des sterreichischen Grostaates hat er Groes geleistet, freilich viel mehr durch Vertrge und Heiraten als durch die Waffen. Tie burgundische Ehe (1477 S. 306) war da schon vor seiner Knigs-whl ein groer Erfolg. Die Masse des burgundischen Erbes behauptete er gegen Frankreich. Wenn er auch nach Marias frhem Tode (1485) kaum als Vormund des Sohnes Philipp in den Niederlanden an-erkannt wurde und einmal monatelang in Gefangenschaft geriet, wurden doch die burgundische Freigrafschaft und die Niederlande dauernd mit dem Haus Habsburg verbunden. b. Die Reichsreform. Von dem Nachfolger Friedrichs Iii. erwartete man vor allem die Reichsreform. der das Bedrfnis konnte kein Zweifel fein, aber der die Art der Reform war zwischen dem Kaiser (Maximilian hie sich zuerst ohne die ppstliche Krnung rmischer Kaiser), dem mehr an der auswrtigen Politik und darum an einem Reichsheer gelegen war, und der eine Strkung der knig-lichen Gewalt verlangte, und den Fürsten, voran dem Erzbischof von Mainz Bertold von Henneberg, welche den Fürsten einen Anteil an der Reichsregierung geben und dadurch die Zustnde bessern wollten, ein tiefer Gegensatz. Maximilian war allen Versuchen die knigliche Gewalt durch ein stndiges Reichsregiment" zu beschrnken feind und hat das Mglichste getan, um das Werk im Keim zu ersticken. Durch das Bedrfnis, Geld und Truppen vom Reich zu bekommen, sah sich Maximilian gentigt, auf die Reformwnsche einzugehen. Auf dem Reichstag zu Worms 1495, auf dem Maximilian Mittel 1495 zur Beschaffung einer eilenden Hilfe" zum Krieg gegen Franzosen und Trken und zugleich einer bestndig whrenden Hilfe" d. h. einer dauernden Wehrverfaffung des Reichs verlangte, forderten die Stnde unter der Fhrung Bertolds von Henneberg dafr die Reform der Reichsverfassung, wonach dem König ein aus stndischen Mitgliedern bestehender Reichsrat oder ein Reichsregiment mit groen Befugnissen zur Seite treten sollte. Den Reichsrat lehnte Max ab. Im brigen wurde folgendes beschlossen: 1) Ein ewiger Landfrieden wurde verkndet mit Aushebung des Fehderechts und des Rechts der Selbsthilfe fr alle Zeiten. Es war ein ungeheurer Fortschritt der die bisherigen begrenzten Landfriedensbndnisse hinaus, der dem Reich dauernden Frieden im Innern gab. 2) Streitigkeiten der Reichsstnde schlichtet ein oberster Gerichtshof, das Reichs-kammergericht, eine Einrichtung, die wieder die kaiserliche Macht
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